Quartiersspeicher von IBC SOLAR als Baustein für die Energiewende in Bayern

Im Modellvorhaben „Smart Grid Solar“ reguliert ein Quartiersspeicher Spannungsspitzen im Niederspannungsnetz

Bad Staffelstein/Hof, 05. Mai 2015 – Beim Modellversuch „Smart Grid Solar“ unter Federführung des ZAE Bayern e.V. wird die Integration von erneuerbaren Energien, im Schwerpunkt Photovoltaik, in das Niederspannungsnetz untersucht. Mit einem Quartiersspeicher in der oberfränkischen Stadt Hof ist nun ein zentraler Baustein des Projekts ans Netz gegangen. Lieferant und verantwortlich für die Netzintegration des Großspeichers mit 330 Kilowattstunden Kapazität war das Photovoltaik-Systemhaus IBC SOLAR, einer der Industriepartner im staatlich geförderten Forschungsvorhaben.

In Epplas, einem ländlich geprägten Ortsteil der Stadt Hof, haben sich fast alle Einwohner dazu bereit erklärt, das Forschungsprojekt zu unterstützen und in ihren Häusern Smart-Meter installieren zu lassen. Das Besondere an diesem Standort ist, dass auf 16 Haushalte hier 13 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 287 kWp kommen. Epplas erzeugt somit über das Jahr gesehen mehr als doppelt so viel Strom, wie es bezieht. Im örtlichen Niederspannungsnetz setzt das Forscherteam seit April 2015 einen Quartiersspeicher mit Blei-Gel-Technologie ein, um die bei der Einspeisung des Photovoltaikstroms auftretenden Belastungen zu regulieren. Die Auswirkungen auf das Netz werden über die Smart-Meter sekundengenau erfasst und an die Hochschule Hof weitergeleitet, wo die Daten ausgewertet werden. Sie dienen als Grundlage für weitere Berechnungen und Simulationen und ebnen so den Weg für die Energiewende in Bayern.

Verantwortlich für die technischen Komponenten und die Netzintegration des Quartiersspeichers zeichneten Speicherexperten von IBC SOLAR. Das Systemhaus wirkt bereits seit 2011 in einem Pilotprojekt mit einem Quartiersspeicher im Ortsnetz von Fechheim (Oberfranken) mit und konnte seine Erfahrungen daraus nun ins das Projekt „Smart Grid Solar“ einbringen. Alexander Müller, zuständiger Projektmanager bei IBC SOLAR: „Beim Speicher handelt es sich um eine Zusammenstellung von bewährten Standardkomponenten. Intelligent wird der Speicher durch seine spezielle Programmierung – damit kann er innerhalb von Sekunden auf Schwankungen im Netz reagieren und außerdem netzdienliche Funktionen wie Blindleistung bereitstellen.“

Bei der Auslegung des Quartiersspeichers orientierten sich die Wissenschaftler an der Herangehensweise der Netzbetreiber. Zur Planung ihrer Netze gehen diese davon aus, dass alle PV-Anlagen gleichzeitig mit voller Leistung in das Netz einspeisen, während keine Last d.h. kein Verbrauch, auftritt. Leistung und Kapazität des Speichers wurden mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 70 kW und einer Gesamtkapazität von 330 kWh so dimensioniert, dass die Einspeisespitzen oberhalb einer definierten Leistung zwischengespeichert werden. So wird ein weiterer Zubau von Photovoltaik im Niederspannungsnetz ermöglicht, ohne dass dieses ausgebaut werden muss.

Das Forschungsvorhaben „Smart Grid Solar“ wird von der Europäischen Union aus dem Fonds für regionale Entwicklung und vom Freistaat Bayern mit knapp 7 Millionen Euro kofinanziert. Die Forschungsstandorte liegen neben dem Versorgungsgebiet der HEW auch in der Stadt Arzberg, in der ein Testfeld für Photovoltaikanlagen sowie Kurz- und Langzeitspeicher betrieben werden.

Das ZAE Bayern e.V. wird das Projekt „Smart Grid Solar“ auch auf der diesjährigen Intersolar Europe an seinem Messestand A3.190 vorstellen!

Willi Harhammer

Related Posts

iKratos – Unternehmen des Jahres 2024

Photovoltaikanlage schlüsselfertig Schnaittach, Lauf und Leinburg

Photovoltaikanlage schlüsselfertig Betzenstein, Pegnitz und Gräfenberg

iKratos bietet Solaranlagenreinigungen an

No Comment

Schreibe einen Kommentar