Klimafreundlicherer Strommix dank Sonne, Wind, Wasser

Im Jahr 2006 gingen pro verbrauchter Kilowattstunde (kWh) Strom in Deutschland durchschnittlich 596 Gramm Kohlendioxid

11 Prozent Strom geht in der Übertragung verloren – hier: Hochspannungsleitungen am Wilhermsdorfer Westend Foto: Heinz Wraneschitz

(CO) in die Luft, 20 Gramm CO je kWh weniger als im Jahr davor. “Die gesunkenen Kohlendioxid-Emissionen pro Kilowattstunde sind in erster Linie auf den steigenden Anteil regenerativ erzeugten Stroms zurückzuführen”, erklären MitarbeiterInnen des Umweltbundesamtes UBA. (Mehr…)

Heinz Wraneschitz

Doch diese Tendenz hat sich inzwischen wieder gedreht: Nach neuesten UBA-Berechnungen stieg jener “Emissionsfaktor” für 2007 wieder auf über 600 Gramm pro kWh. “Grund dafür ist, dass die Unternehmen im Jahr 2007 mehr Stein- und Braunkohle zur Stromerzeugung einsetzten”, heißt es aus dem Amt in Dessau.

Der Kohlendioxid-Emissionsfaktor gibt Auskunft, wie klima(un)verträglich der Strom erzeugt wird. “Je geringer der Anteil von Kohle und anderer fossiler Energieträger und je höher der Anteil CO-neutraler Energieträger – also erneuerbare Energien und Kernenergie – an der Stromerzeugung, desto geringer ist auch der CO-Ausstoß pro Kilowattstunde Strom”, erläutern UBA-Fachleute. Doch auch der durchschnittliche Wirkungsgrad der “konventionellen” Kraftwerke beeinflusse den spezifischen Emissionsfaktor. Außerdem flössen Leitungs- und Übertragungsverluste von etwa elf Prozent mit ein: “Das heißt: für jede kWh Strom, die in der Steckdose ankommt, müssen die Kraftwerke etwa 1,1 kWh erzeugen”, so die UBA-Erklärung.

Bis 2006 ging es mit dem spezifischen Emissionsfaktor für den deutschen Strommix kontinuierlich nach unten: Er sank seit 1990 von 727 Gramm auf 596 Gramm pro kWh, also um 18 Prozent.
“In den 1990er Jahren senkten vor allem Effizienzsteigerungen des Kraftwerkparks durch den Bau neuer, effizienter und die Ertüchtigung oder Stilllegung ineffizienter Kraftwerke den Emissionsfaktor. Ab 2003 ist in erster Linie der steigende Anteil erneuerbarer Energien für eine weitere Senkung verantwortlich”, lautet die UBA-Analyse. Dabei gingen die absoluten Kohlendioxid-Emissionen aus der Stromerzeugung seit 1990 nur wenig zurück, was vor allem am stetig zunehmenden Stromverbrauch lag.

“Um die CO-Emissionen aus der Stromerzeugung weiter zu senken, ist es daher wichtig, den Stromverbrauch durch eine effizientere Stromnutzung zu mindern. Beispiel dafür sind die Minimierung der Leerlaufverluste oder eine Festlegung von Effizienzstandards für elektrische Geräte. Gleichzeitig muss der Anteil der erneuerbaren Energien steigen und sich die Effizienz der Stromerzeugung weiter erhöhen – zum Beispiel durch den Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen”, fordern die UmweltbundesbeamtInnen.

Wer mehr wissen will, für den oder die hält das UBA im Web interessante Daten bereit:
Wie sich der CO-Emissionsfaktors im deutschen Strommix von 1990 bis 2006 entwickelte, ist unter http://www.umweltbundesamt.de/energie/archiv/CO-strommix.pdf nachzulesen.
Die gesamte Emissionsfaktor-Studie steht unter http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3195.pdf kostenlos im Internet bereit.

Heinz Wraneschitz

Willi Harhammer

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