Afrika wird Stromlieferant

Deutschlands Energie-Riesen planen größtes Solar-Projekt aller Zeiten. Solar-Strom aus der Sahara. Das deutsche Firmenkonsortium aus 20 Großkonzernen will für uns afrikanische Sonne in Energie verwandeln. Für 400 Milliarden Euro. Die größte Ökostrom-Initiative aller Zeiten. Eine Stromfabrik für Deutschland. Mitte Juli treffen sich die Firmen zur Planungs-Sitzung des Mammutprojekts “Desertec”. In zehn Jahren soll erste Energie durch die Leitungen fließen. “Technisch längst realisierbar”, so Alexander Mohanty, Sprecher der Münchener Rück. Die Hand am Schalter hat auch das Auswärtige Amt. “Diplomaten prüfen die politische Stabilität der potenziellen Partnerländer.” Siemens-Wissenschaftler errechneten: “Eine Fläche von 300 mal 300 Kilometer mit Parabolspiegeln in der Sahara würde ausreichen, den Energiebedarf der Erde zu decken.” Fürs Erste will das Konsortium ein Solarkraftwerk bauen, das 15 Prozent des europäischen Energiebedarfs liefert. Aber wie kommt der Sahara-Strom nach Deutschland? “Er wird durch Gleichstromleitungen zwischen den Kontinenten ins Netz eingespeist.” Physiker Gregor Czisch von der Uni Kassel dazu: “Dabei gibt es kaum Übertragungsverluste. In Afrika produzierter Strom kommt fast vollständig bei uns an.” Das Projekt soll beweisen, dass sich Ökostrom auch wirtschaftlich lohnt. Mohanty: “Dafür brauchen wir eine Abnahmegarantie.” Dauerhaft brauche man aber keine Subventionen. Mögliche Partner: Marokko, Tunesien und Ägypten. Auch sie würden mit Strom versorgt. An der Bereitschaft dürfte es kaum scheitern. Czisch: “5 Prozent der in Marokko erzeugten Energie decken 20 Prozent unseres Bedarfs. Die produzieren – und es schafft Arbeitsplätze.”

Willi Harhammer

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