Alstom nimmt CCS-Anlage in den USA in Betrieb

Alstom nimmt CCS-Anlage in den USA in Betrieb. Beginnt die Ära des Carbon Capture and Storage in den USA? Am gestrigen Freitag wurde in New Haven (West Virginia) die weltweit erste integrierte Anlage mit Kohlendioxid-Abscheidung und gleichzeitDger Speicherung des Klimagiftes in Betrieb genommen. Der französische Industriekonzern Alstom hatte das 20-Megawatt-Pilotprojekt bereits seit 1. September im Probebetrieb gefahren. Den Angaben zufolge kann die Alstom-Technologie jährlich 100.000 Tonnen Kohlendioxid auffangen. Das Treibhausgas wird dann in über zwei Kilometern Tiefe in ein Wirtsgestein verpresst. Das New Havener Kraftwerk des Konzerns American Electric Power hat eine Kapazität von 1.000 Megawatt. Bedeutet: Alstom kann derzeit nur ein Mini-Bruchteil des hier enstehenden Kohlendioxids auffangen. Der Kraftwerksbauer, der das Projekt gemeinsam mit der deutschen RWE voran bringt, hat angekündigt,  bis zum Jahr 2015 eine Gesamtlösung für das hier entstehende Kohlendioxid instaliert haben zu wollen. Konkurrent Vattenfall hat angekündigt, ab 2014 einen 500-Megawatt-Block auf CCS-Basis nachrüsten zu wollen. Derzeit läuft in Schwarze Pumpe eine 30 Megawatt-Pilotanlage. Während RWE/Alstom ein Abscheideverfahren auf Ammoniakbasis testet, versucht Vattenfall das so genannte Oxyfuel-Verfahren: Kohle wird in reinem Sauerstoff verbrannt, der Wasserdampf wird auskondensiert. Übrig bleibt ein bis zu 90 Prozent konzentriertes Kohlendioxid-Gas, das unter Druck verflüssigt wird. Vattenfall sucht derzeit Möglichkeiten, dass abgeschiedene Kohlendioxid auch verpressen zu können.
In den USA wurden im vergangenen Jahr 48,5 Prozent des Stroms aus Kohle gewonnen, in Deutschland sind es 43 Prozent. Allerdings verstromt Deutschland dreimal so viel der extrem klimaschädlichen Braunkohle wie die USA.

Willi Harhammer

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