SMA Solar kann nicht, wie es will

Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen ist ungebremst hoch. Das kommt auch dem TecDax-Konzern SMA Solar zugute, der Wechselrichter herstellt. Alles wunderbar, wären da nicht die Lieferengpässe bei den Zulieferern. Wegen Engpässen bei Zulieferern aus der Halbleiterbranche könne das Unternehmen eine neu gebaute Fabrik derzeit nicht auslasten, sagte Firmenchef und Gründer Günther Cramer der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. “Sobald wir mehr Bauteile bekommen, können wir aber mit unserer Produktion aufgrund unserer Ausbaumaßnahmen dann in kürzester Zeit wieder deutlich mehr liefern.” Kurzfristig sei allerdings keine Besserung in Sicht. “Vorzieheffekt” ohne SMA Solar? SMA Solar kann damit nicht im erhofften Umfang von der momentanen Sonderkonjunktur für Solaranlagen profitieren. Bevor die geplanten Kürzungen bei der Solarförderung in Kraft treten, wollen nämlich viele Hausbesitzer noch rasch Solaranlagen auf ihren Dächern installieren. Dieser “Vorzieheffekt” hatte SMA Solar zu Jahresbeginn das beste erste Quartal der Firmengeschichte beschert, der Gewinn verzwölffachte sich auf 66,6 Millionen Euro. Der Konzern produziert Wechselrichter, die das Herzstück einer jeden Solaranlage sind. Für das zweite Quartal muss der Konzern nun aber die hohen Erwartungen der Investoren dämpfen. “SMA Solar produziere zwar auf dem hohen Niveau des zweiten Halbjahres 2009”, sagte Cramer. “Aber wir hatten uns eine Verdopplung der Produktion vorgenommen – das können wir jetzt kurzfristig nicht realisieren.” An der bislang ausgegebenen Prognose für Umsatz und Betriebsergebnis hält der Konzern aber weiter fest. Vorbörslich reagieren Investoren zunächst gelassen auf die Äußerungen des SMA-Solar-Chefs, die Aktie notiert bei 88,33 Euro leicht höher. Nach unten sollte der TecDax-Titel die erst in der vergangenen Woche zurückeroberte 38-Tage-Linie (aktuell bei 87,80 Euro) besser nicht mehr unterschreiten, um das kurzfristig positive charttechnische Bild zu zerstören.  Quelle: www.boerse-ard.de