Erneuerbare Energien auf dem Weg zur Netzparität; Solarstrom kann bald mit dem Kostenniveau anderer Stromerzeuger konkurrieren

Die zunehmende Wirtschaftlichkeit von Strom aus erneuerbaren Energiequellen zeigt eine neue Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE auf. Vor allem bei Photovoltaik-Anlagen sinken im Vergleich zu anderen Technologien die Kosten überdurchschnittlich stark, so dass PV-Strom bald mit dem Kostenniveau anderer Stromerzeuger konkurrieren kann. “Die von uns errechneten Zahlen für Strom aus erneuerbaren Quellen belegen die rasche Entwicklung hin zur Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu Strom aus konventionellen Kraftwerken”, so Prof. Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer ISE. Die Analyse der Preise für Strom aus erneuerbaren Energien beschränkt sich nicht auf Deutschland. Für Photovoltaik-Anlagen, solarthermische Kraftwerke und Windkraftanlagen werden unterschiedliche Standortbedingungen berücksichtigt. 

Solarstrom aus Photovoltaik-Kleinanlagen in Deutschland kostet zwischen 0,30 €/kWh und 0,34 €/kWh

An deutschen Standorten belaufen sich die Stromgestehungskosten von Photovoltaik-Kleinanlagen auf Kosten zwischen 0,30 €/kWh und 0,34 €/kWh. Für Photovoltaik-Freiflächenanlagen bei südeuropäischer Sonneneinstrahlung sinken sie bis auf 0,16 €/kWh, abhängig von der eingesetzten Technologie, den Modulen und der Größe der Anlage. Außerdem zeigen die Ergebnisse der Studie, dass an Standorten in Südspanien große Photovoltaik-Anlagen (PV-Parks) im langjährigen Vergleich gegenüber solarthermischen Kraftwerken bei den Stromgestehungskosten deutlich aufgeholt haben.

Endkundenstrompreis und Solarstrom-Gestehungskosten können in Regionen mit sehr hoher Einstrahlung und hohem Endkundenstrompreis bereits heute gleich sein

“Die Analyse der Stromgestehungskosten ergab, dass bei der Photovoltaik die Parität von Endkundenstrompreis und Stromgestehungskosten, die so genannte Grid Parity, in Regionen mit sehr hoher Einstrahlung und hohem Endkundenstrompreis – wie z.B. Süditalien – heute bereits gegeben sein kann”, so Eicke Weber. Die Weiterentwicklung von regulatorischen Rahmenbedingen nach der Grid Parity ist Inhalt weiterer Forschungsarbeiten bei Fraunhofer. Insgesamt zeigt die Studie des Fraunhofer ISE eine sehr positive Entwicklung für die erneuerbaren Energien. Dies geschieht auf der Grundlage von Marktentwicklungsprognosen und historisch realisierten Erfahrungskurven, die gleichmäßig verlaufende Kostensenkungen annehmen.  

Stromgestehungskosten künftiger PV-Anlagen sinken überproportional

Setzt man bei der Photovoltaik voraus, dass die in der Vergangenheit gezeigten hohen Lernkurven anhalten, dann sinken die Stromgestehungskosten künftiger PV-Anlagen im Vergleich zu solarthermischen Kraftwerken und zu Windkraftanlagen überproportional. So können bis 2030 Offshore- Windanlagen, in Deutschland installierte Photovoltaik-Kleinanlagen und in Spanien installierte solarthermische Kraftwerke ein Kostenniveau erreichen, das auch für konventionelle, fossile Kraftwerke prognostiziert wird. “In den vergangenen Jahren hat das reale Marktgeschehen meist die Prognosen überholt. Dadurch konnten wir eine in dieser Geschwindigkeit für unmöglich gehaltene Preisdegression bei Photovoltaik, solarthermischen Kraftwerken und Windkraft beobachten. Bei einer weiterhin dynamischen Marktentwicklung erwarten wir, dass die Grid Parity für PV-Strom auch in Deutschland bereits in zwei Jahren erreicht sein wird”, so Institutsleiter Prof. Weber.

Studie erlaubt Rückschlüsse auf die Entwicklung künftiger regulatorischer Rahmenbedingungen wie beispielsweise Einspeisetarife

Die Studie analysiert die aktuellen Stromgestehungskosten von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen anhand technologiespezifischer Systemauslegungen und Anlagenpreise. Der betrachtete Zeitraum erstreckt sich über das dritte Quartal 2010. Zur Untersuchung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit bildet die Studie gleichzeitig die zukünftigen Stromgestehungskosten mittels Lernkurven und prognostiziertem Marktwachstum ab. Zudem erlaubt sie Rückschlüsse auf die Entwicklung zukünftiger regulatorischer Rahmenbedingungen sowie die Höhe von staatlichen Preisregulierungen für erneuerbare Energien wie beispielsweise Einspeisetarife. Quelle: Fraunhofer ISE

Willi Harhammer

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