Analyst Bernard Chabot: Deutschland kann Photovoltaik-Ausbau über die Einspeisevergütung steuern, EEG-Reform überflüssig

Die unterschiedliche Vergütung nach Technologie und Anlagengröße hat laut Chabot in Deutschland für einen starken Photovoltaik-Markt in vielen Segmenten geführt (Yingli). Der Erneuerbare-Energien-Analyst Bernard Chabot hat eine neue Studie über den Photovoltaik-Markt und die Förderpolitik in Deutschland veröffentlicht. Demnach ist eine Kontrolle des PV-Marktes dadurch möglich, dass die Solarstrom-Einspeisevergütung vorsichtig angepasst wird. Die deutsche Regierung hatte im März 2012 einem Kompromiss bei der Kürzung der Vergütung zugestimmt, um den Photovoltaik-Ausbau von 7 Gigawatt (GW) auf 2,5-3,5 GW jährlich zu beschränken. In den ersten neun Monaten 2013 wurden Photovoltaik-Anlagen mit je 300 MW installiert, also insgesamt 2,7 GW. Wenn der Trend bis Jahresende anhält, käme Deutschland auf einen Jahreszubau von 3,6 GW. Damit übertrifft das Land bei Weitem die von der EU gesteckten Ziele für erneuerbare Energien im Rahmen des NREAP (National Renewable Energy Plan) von 27,3 GW bis Ende 2013. Das Ziel wurde 2010 vor der Katastrophe in Fukushima ausgearbeitet und bereits im Mai 2012 erreicht. „Der stabile monatliche Zubau, mit dem Deutschland im Korridor zwischen 2,5 und 3,5 GW pro Jahr bleibt ist, auch mit Blick auf das NREAP-Gesamtziel von 51,7 GW, in erster Linie das Ergebnis einer feinen Anpassung der Einspeisevergütung an sinkende Installationskosten und die deutsche Marktentwicklung in den letzten zwölf Monaten“, so Chabot.
Einspeisevergütung sinkt unter 0,10 Euro/kWh

Diese Zahlen zeigen laut Chabot, dass eine grundlegende Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die derzeit Gegenstand der Koalitionsverhandlungen ist, nicht notwendig ist. Die Einspeisevergütung liegt bereits wesentlich unter dem Preis für Netzstrom, und bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Aufdachanlagen mit einer Nennleistung über 1 MW sinkt sie im Januar auf EUR 0,0947 Euro/kWh. Der höchste Vergütungssatz, den es für Dachanlagen über 10 kW gibt, sinkt dann ebenfalls auf 0,137 Euro/kWh. 13.11.2013 | Quelle: Bernard Chabot

Willi Harhammer

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