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PHOTOVOLTAIK: Friedhelm Bauer baut in Italien seine erste Großanlage
Friedhelm Bauer baut in Italien seine erste Großanlage
Alles begann vor 25 Jahren, als sich Friedhelm Bauer als Elektromeister selbstständig machte. Das Geschäft lief gut, die Bereiche Heizung, Sanitär und Lüftung kamen dazu, bald ernährte seine Firma 20 Mitarbeiter. “Es war nicht immer leicht, alle Kosten zu stemmen, die ein Handwerksbetrieb dieser Größenordnung mit sich bringt”, erinnert sich Bauer an diese “relativ harte Zeiten”. Als im Jahr 2003 das Einspeisegesetz für Photovoltaik verabschiedet wurde, begann der gebürtige Niersteiner “nachzudenken und zu rechnen”. Und er kam zu dem Schluss: “Das ist eine gute Sache. Die zahlt sich aus.” Diese Technik passte in Bauers Konzept – und was als zusätzliches Standbein gedacht war, entwickelte sich in wenigen Jahren zu zwei Unternehmen unter einem Dach, die sich am Markt im In- und Ausland längst etabliert haben: die Bauer-Solartechnik und die Bauer-Solarenergie. Fazit: Die klassische Haustechnik ist heute Firmen-Geschichte.
Niemand, auch Bauer nicht, konnte wissen, welchen Boom Photovoltaik auslösen sollte. So war es die ersten Jahre ungemein schwierig, Module einzukaufen, denn: “Der Mangel an Silicium bescherte und bis zu neun Monate Wartezeit”, erzählt Bauer.
Doch auch hier zeichnete sich bald eine Lösung ab, die Bauer von Lieferanten unabhängiger machte: Er lässt unter seinem Namen produzieren. “Unsere Techniker überwachen jeden Schritt, die Qualitätssicherung ist somit immer garantiert.” Das Unternehmen beliefert als Bauer-Solarenergie den Großhandel sowie Elektrohändler oder Dachdecker – im In- und Ausland. Die Bauer-Solartechnik richtet sich direkt an den Endverbraucher, die Fachkräfte montieren auf Haus- oder Garagendächer in der Region die passenden Photovoltaikanlagen. “Wir sind in der Region die Firma, die die meisten Dachanlagen baut”, sagt der Unternehmer nicht ohne Stolz.
Zurzeit beschäftigt Friedhelm Bauer 80 Mitarbeiter und diverse Subunternehmen, auch hat er den Vertrag für seine erste Großanlage unter Dach und Fach. “In Italien bauen wir eine Anlage, die zirka 25 Hektar groß ist und die wir selbst betreiben werden.” Ein Projekt, in das Bauer 50 Millionen Euro investiert.
Und er hat weiter Großanlagen im Blick. Erst vor wenigen Tagen kehrte er aus Saudi-Arabien zurück, wo er wichtige Kontakte geknüpft hat. Bauer: “Ich habe vor der königlichen Kommission im Sommerpalast gesprochen, wohin mich ein einflussreichen Scheich eingeladen hat, der eine Kooperation wünscht. Das war ein beeindruckendes Erlebnis.” Durch Zufall sei dieser Kontakt entstanden, an dem er zunächst gar nicht interessiert gewesen sei. “Das machte mich komischer Weise immer interessanter für die Saudis.” Und nun ist Bauer davon überzeugt: “Wenn die Geschäfte dort laufen, dann geht die Post ab.” Auch auf der Messe in Dubai wird die Bauer-Solarenergie GmbH präsent sein, das steht schon fest.
Seit zwölf Jahren ist der Firmensitz Selzen, wo Friedhelm Bauer mit seiner Familie lebt. Dort wo einst die Werkstatt war, finden heute Besprechungen statt. “Der Standort ist gut, die Infrastruktur stimmt, an einen Umzug habe ich nie gedacht. und bald werden wir uns auch räumlich etwas vergrößern und unter anderem das Dachgeschoss ausbauen”, kündigt er an.
Dass seine beiden Kinder – ein Sohn und eine Tochter – ins Unternehmen eingestiegen sind, freut den Vater ungemein. “Wäre dies nicht der Fall, würde ich nicht so viel Gas geben”, versichert er. Schon jetzt freut er sich auf die Zeit, da der Nachwuchs ihm Arbeit und Verantwortung abnehmen kann, denn noch stecken seine Sprösslinge in der Aus- und Weiterbildung.
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