Ungenutztes Potential für Sonnenstrom auf Industriedächern immens

Im Gegensatz zu Privathaushalten verschenken Industrie und Handel nach wie vor jede Menge bares Geld durch Nichtnutzung ihrer teils riesigen Dachflächen. Gerade diese Sparten haben oftmals tagsüber ihren Hauptstrombedarf, der je nach Auslegung durch eigene Photovoltaikanlagen in entsprechendem Umfang selbst gedeckt werden könnte. Während private Häuslebauer längst dafür sorgen, dass Dachausrichtung und –neigung stimmen, wird bei industriellen Neubauten meist nicht einmal auf die für Photovoltaikanlagen notwendige ausreichende Statik geachtet. Hier gehen große Potentiale ungenutzt verloren. Abgesehen von der Kostenersparnis und langfristiger Wirtschaftlichkeit aufgrund der Nutzung von Eigenstrom ist es aber auch an der Zeit, dass die Umsetzung der Energiewende auch in den Köpfen der Manager von Industrie und Handel ankommt. Gerade in Ballungs- und Industrieräumen muss die Nutzung erneuerbarer Energien Einzug halten und ebenso wie auf Privatdächern – zumindest bei Neubauten – zur Selbstverständlichkeit und von Beginn an mit eingeplant werden. Der ländliche Raum ist zwar prädestiniert für die Gewinnung regenerativer Energie, wird dies aber nicht alleine und ohne die städtischen Regionen im erforderlichen Umfang leisten können.
Die Landwirtschaft zeigt hier bereits seit Jahren, dass Energiegewinnung z.B. auf großen Scheunendächern ein erfolgreiches Modell und eine weitere Einnahmequelle darstellt. Trotz der inzwischen drastischen Einschnitte beim EEG lohnen sich eigene Solaranlagen auch in der Zukunft weiterhin. Denn angesichts der schon seit einigen Jahren sprunghaft steigenden Kosten für Primärenergieträger, ist auch künftig nicht damit zu rechnen, dass die Kosten für Strom in absehbarer Zeit wieder sinken werden. Preisstabilität im Energiesektor werden daher dauerhaft nur Erneuerbare Energien liefern. Es ist also Zeit, auch im Industrieraum entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Bei der Umsetzung und Finanzierung können neben erfahrenen Solarunternehmen und Banken auch Energiegenossenschaften helfen. Hiervon gibt es inzwischen in Bayern eine große Anzahl. Auf diese Weise kann Wertschöpfung in erheblichem Umfang in der Region verbleiben. Die Technische Hochschule Deggendorf beziffert die bisherige Wertschöpfung aus Erneuerbaren Energien für den Raum Niederbayern mit ¼ Milliarde Euro! Auch regionale Bürgergruppen wie EWERG oder BfB (Bürger für Bürger) engagieren sich stark in der Region Erlangen und Neunkirchen am Brand für Bürgerkraftwerke !

Willi Harhammer

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