Versorger zögern beim Aufbau des intelligenten Netzes

Versorger zögern beim Aufbau des intelligenten Netzes
Wind-, Solar-, und Biomassekraftwerke ersetzen bestehende Großanlagen, Elektrofahrzeuge setzen sich in großem Stil durch – für viele Stromanbieter ist die Infrastruktur der Zukunft noch nicht mehr als eine Vision. Sie vermissen Standards und fürchten hohe Kosten. Warum die deutsche Energiebranche international an Boden zu verlieren droht. Erklärtes Ziel des vom Bund mit 60 Mio. Euro gesponserten Vorhabens, an dem sich sechs Regionen beteiligen, ist der Aufbau von “Smart Grids”: Neue Software und Elektronik soll dafür sorgen, dass Haushalte und Energieanbieter stetig Verbrauchsdaten austauschen und so den Stromfluss insgesamt optimieren. In dieses sogenannte Smart Metering setzen derzeit Stromlieferanten wie IT-Dienstleister große Hoffnungen. Doch es ist nur ein bescheidener Auftakt für das tatsächlich intelligente Netz.
Mangelnde Infrastruktur
Vor allem muss das Stromnetz fit werden für die wachsende Zahl an Erzeugungsanlagen. Mehr und mehr ersetzen dezentrale Wind-, Solar- oder Biomassekraftwerke bestehende Großanlagen. 15 Prozent betrug der Anteil der Erneuerbaren an der deutschen Stromerzeugung 2008, schon 30 Prozent sollen es 2020 sein. Noch komplizierter wird die Lage, wenn sich Elektrofahrzeuge in großem Stil durchsetzen. Dann müssen zudem über das gesamte Land verteilte Ladestationen angebunden und gesteuert werden.
Der Handlungsbedarf ist enorm. “Die bestehende Infrastruktur ist den Herausforderungen nicht mehr gewachsen”, sagt Hagen Förster, Senior Manager des IT-Beratungshauses Steria Mummert. Die deutschen Versorger aber drohen seiner Ansicht nach den “Megatrend intelligentes Stromnetz” zu verpassen.
Den Mangel an Entschlossenheit belegt eine Studie der Marktforscher IDC für den IT-Dienstleister Logica, die am kommenden Mittwoch auf der Branchenmesse E-World in Essen vorgestellt wird. Fazit der Befragung von 76 Führungskräften deutscher Energieunternehmen: “Smart Grids sind ein sehr visionäres Thema”, sagt Thomas Piontek, Manager bei Logica in Deutschland. “Viele Versorger stehen hier noch ganz am Anfang.” Über den Einsatz intelligenter Stromzähler (Smart Meter) hinaus, die der Gesetzgeber seit Anfang 2010 für Neubauten ohnehin vorschreibt, passiere bislang wenig.

Willi Harhammer

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