Verbraucher als Verlierer- Journalisten antworteten auf Fragen zur Energiewende

Düsseldorf (ots) – Die deutschen Journalisten stehen der Energiewende ausgesprochen skeptisch gegenüber und sehen vor allem die Verbraucher als Verlierer. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie der Duisburger Soziologiestudentin Quinta Quindillan Frances. Sie nutzte ein Praktikum bei der Agentur ECCO Düsseldorf/EC Public Relations GmbH (GPRA) dazu, eine Online-Befragung unter rund 6.000 Journalisten durchzuführen. Rund 530 von ihnen gaben Auskunft. Zunächst einmal sehen sich die Journalisten als Informations-Elite. Über 90 Prozent von Ihnen bezeichnen sich als sehr, gut oder mittelmäßig über die Energiewende informiert. Ein ähnlich hoher Prozentsatz hält hingegen die Bevölkerung nicht für ausreichend informiert.
Ebendiese Bevölkerung, sprich die Verbraucher, wird von der Mehrheit der Journalisten (53,7 Prozent) als Verlierer der Energiewende gesehen. Stadtwerke (64,5 Prozent) und dezentrale Energieversorger (76, 5 Prozent) werden hingegen auf der Gewinnerseite gesehen. Auch die Industrie zählt nach Einschätzung der Journalisten eher zu den Gewinnern (58 Prozent). Der für die Umsetzung der Energiewende benötigten Technik stehen die Medienvertreter mindestens so kritisch gegenüber wie die Gesamtbevölkerung. Sie wurden gefragt, welche Anlage sie in ihrer Nähe haben möchten. Dabei können Solar- (84,7 Prozent), Wasser- (84,7 Prozent) und Windkraftanlagen (62,5 Prozent) mit einer breiten Zustimmung rechnen. Biomasse- (51,1 Prozent) und Konverteranlagen (51,2 Prozent) erreichen nur noch eine knappe Mehrheit. Hochspannungsleitungen werden dann nur noch von einer Minderheit (28,4 Prozent) toleriert. Eine Bürgerinitiative, die sich gegen eine Hochspannungsleitung oder eine Konverteranlage wehrt, kann also nahezu sicher sein, auf Sympathie bei den Medien zu stoßen. Andererseits müssen sich Unternehmen, die in diesen Bereichen aktiv sind, auf medialen Gegenwind einstellen. Information als Gegenmittel scheint hier auch nicht zu wirken, denn selbst Journalisten, die sich regelmäßig mit dem Themenkomplex befassen, zeigen keine höhere Akzeptanz. Ein widersprüchliches Bild zeigt sich bei der Einschätzung der Offshore-Technik. Einerseits betonen die Journalisten die hohe Kostenbelastung (69,7 Prozent), andererseits sehen sie große Exportchancen (73,4 Prozent). Hier haben sie jedoch auch Vorbehalte, denn 81,6 Prozent der Befragten sehen in den weit von der Küste entfernten Standorten einen deutschen Sonderweg. Eindeutiger ist da die Meinung zum Desertec-Projekt. Dem Vorhaben, Sonnenstrom aus Nordafrika nach Europa zu leiten wird nur von 15,5 Prozent der Journalisten überhaupt eine Realisierungschance eingeräumt.
Die kompletten Ergebnisse der Studie können unter http://www.ecco-network.de/page0/publikationen.html abgerufen werden. Quelle: hoffmann@ecco-duesseldorf.de

Willi Harhammer

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