Amerikanische Öko-Aktien stehen vor einem Boom

Deutsche Solarwerte sind nach den Höhenflügen vergangener Jahre zurück auf dem Boden der Tatsachen. Ganz anders ist die Situation in den USA. Obamas neue Umweltpolitik fördert alternative Energien. Mehr noch: Auch die US-Stromnetze sollen modernisiert werden, davon profitiert ein bekannter Netzwerkausrüster. An den Börsen regieren wieder die Bullen. Manche Experten sehen das mit Skepsis. Sie fürchten inzwischen sogar eine neue Blase. Nach Interneteuphorie und Immobilienboom könnte dabei die Umwelttechnologie in den Fokus geraten. Doch in Europa ist dieses Feld eigentlich schon abgegrast – Solarwerte etwa sind nach den Höhenflügen vergangener Jahre zurück auf dem Boden der Tatsachen. Vor allem die reinen Hersteller von Modulen und Zellen leiden unter Überkapazitäten, schlechter Finanzierung und der Konkurrenz aus China. Der US-Präsident hatte schon vor Monaten angekündigt, in den kommenden Jahren rund 112 Mrd. Dollar in die Technologie rund um erneuerbare Energien zu investieren, doch erst jetzt wird es wirklich konkret. “Das Repräsentantenhaus hat gerade den American Clean Energy and Security Act verabschiedet, demzufolge bis 2020 rund 20 Prozent der Elektrizität über erneuerbare Energien erzeugt werden sollen”, sagt Alexander Braun vom Analysehaus Equity Analyst. “Die USA könnten Deutschland mit jährlichen Wachstumsraten von 80 Prozent bei den Neuinstallationen bis 2012 überholen”, schätzt er. Am stärksten dürften einheimische Firmen profitieren, denn sie schaffen die gewünschten Arbeitsplätze in den USA. Ganz vorn dabei ist First Solar “Das Unternehmen profitiert aufgrund seiner Größe von Skaleneffekten”, sagt Braun. So sei es First Solar zuletzt gelungen, seine Kosten pro Quartal um rund vier Prozent zu senken und so dem Margendruck entgegenzutreten. Auch Sunpower dürfte zu den Gewinnern gehören.