Bestachen Areva-Mitarbeiter? Atomkonzern wegen Schwarzer Kassen durchsucht

Steckt der Kernkraftkonzern Areva im Bestechungssumpf?

Wer versteckt sich in Arevas Deutschland-Zentrale?
Wer versteckt sich in AREVAs deutscher Firmenzentrale? Ein Bild von der Eröffnung des Gebäudes des französisch-deutschen Kernkraftkonzerns in Erlangen Foto: Heinz Wraneschitz

Der Verdacht der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth: “Fünf aktive und ehemalige Mitarbeiter” von Areva sollen von 2002 bis 2005 Geld im zweistelligen Millionenbereich ins Ausland “umgelenkt haben. Am 5. April wurden 31 Wohn- und Geschäftsobjekte durchsucht. Sieben Staatsanwälte und über 100 Beamte waren in Deutschland und der Tschechischen Republik im Einsatz.

“Aus >Schwarzen Kassen< sollen Schmiergelder zur Beschaffung von Wettbewerbsvorteilen im Auslandsgeschäft gezahlt worden sein", so Antje Gabriels-Gorsolke, die Nürnberger Staatsanwaltschaftssprecherin.

Laut einer Areva-Meldung nahmen die Ermittler auch “Geschäftsräume der AREVA NP GmbH in Erlangen und ein Archiv am Firmenstandort Offenbach” unter die Lupe. Areva sei “an einer raschen Aufklärung interessiert. Die Ermittlungen richten sich nicht gegen das Unternehmen
Selbst”, die insgesamt acht Beschuldigten werden “diverser Vergehen zum Nachteil des Unternehmens verdächtigt”, erklärte ein Unternehmenssprecher. Deshalb kooperiere Areva auch “eng mit den Ermittlungsbehörden.”

Oberstaatsanwältin Gabriels-Gorsolke wollte “aus ermittlungstaktischen Gründen” nicht sagen, ob auch Vergaben im Zusammenhang mit den umstrittenen 
Kernkraftwerken im tschechischen Temelin unweit der deutschen und österreichischen Grenzen betroffen seien. Auch von Areva gibt es bislang keine Auskunft, ob Aufträge aus Temelin oder dem finnischen Neubau-AKW Olkiluoto möglicherweise durch Bestechung zustande kamen.

Irritationen erzeugte die Formulierung der Staatsanwaltschaft, das Ermittlungsverfahren sei “zum Nachteil eines Energiekonzerns in Mittelfranken” eingeleitet worden: Bei der N-ERGIE AG, dem einzigen Energiekonzern mit Sitz im Regierungsbezirk, reagierte man völlig überrascht auf entsprechende Nachfragen. 
HEINZ WRANESCHITZ

Willi Harhammer

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