Blackstone baut riesigen Windpark vor Helgoland

Blackstone baut riesigen Windpark vor Helgoland
Der Finanzinvestor beteiligt sich am Bau der Anlage “Meerwind” – Projekt “Alpha Ventus” von E.on, Vattenfall und EWE erhält grünes Licht
Die US-Beteiligungsfirma Blackstone steigt als erster Finanzinvestor in das Geschäft mit Windkraftanlagen vor der deutschen Küste ein. Der Finanzinvestor beteiligt sich an dem mehr als eine Mrd. Euro teuren Bau der Anlage “Meerwind” nordwestlich von Helgoland. Aus Finanzkreisen war verlautet, dass die Investitionen in erster Linie von Blackstone getragen werden. Die Bundesregierung begrüßte die Ankündigung, die ihre Pläne zum Ausbau des Ökostroms unterstützt.
Das Geld will Blackstone über eine Fremdfinanzierung und über Eigenmittel bereitstellen, sagte ein Sprecher. Auch an der Betreibergesellschaft des See-Windparks würde Blackstone die Mehrheit kaufen. Blackstone gehört zu den größten Private-Equity-Häusern der Welt und ist unter anderem an der Deutschen Telekom beteiligt.
Der von der Bundesregierung für den Klimaschutz gewünschte Bau von Windparks in Nord- und Ostsee stockte bislang, weil nur wenige Geldgeber die erheblichen Risiken eingehen wollten. Investoren wie Blackstone suchen jetzt aber wegen der weltweiten Finanzmarktkrise nach neuen Anlagemöglichkeiten. Der deutsche Windstrom gilt als lukrativ, weil der Staat die Produktion mit festgelegten Preisen unterstützt. Josef Auer, Energieanalyst der Deutschen Bank, sagte, Blackstone habe bewiesen, dass Windstrom nicht nur eine “Spinnerei der Deutschen” sei, “sondern dass hier Leute auftreten, die das Geld und das Wissen haben, das Geschäft weltweit zu entwickeln.”
Das Projekt “Meerwind” hat der die Berliner Firma “Windland Energieerzeugung” initiiert. Nach eigenen Angaben wird das Unternehmen auch weiter an dem Off-Shore-Park beteiligt bleiben. In der Endphase sollen im Windpark 80 Windturbinen eine Leistung von 400 Megawatt erzeugen. Damit könnten jährlich eine halbe Mio. Haushalte mit Strom versorgt werden. Der Geschäftsführer von Windland, Joachim Falkenhagen, sagte, mit einem Baubeginn sei 2010 oder 2011 zu rechnen. Bis jetzt gebe es noch keine Verträge mit Turbinenherstellern, die die 80 Propeller liefern könnten. Auch konkrete Verhandlungen könnten erst jetzt aufgenommen werden, mit einem finanzstarken Investor wie Blackstone im Rücken. Doch die Gespräche mit den Turbinenbauern dürften schwer werden. In den vergangenen Monaten hatten die großen Stromkonzerne ganze Jahresproduktionen aufgekauft. Nach Angaben aus der RWE-Sparte für erneuerbare Energien, RWE Innogy, sollten die Anlagen benutzt werden, um Entwickler wie Windland in gemeinsame Projekte zu zwingen. Nur gegen eine Beteiligung an Off-Shore-Parks sollten Turbinen geliefert werden. Windland-Chef Falkenhagen zeigte sich optimistisch gegen diesen Widerstand Anlagen kaufen zu können. “Es gibt auch Anbieter aus Dänemark. Und zur Not bauen wir ein Jahr später.” Energieanalyst Auer sieht auch noch ein weiteres Problem. Der Netzausbau für den Anschluss der Stromfabriken im Meer sei noch nicht weit vorangeschritten.
Neben Blackstone bauen auch die Stromkonzerne ihr Windgeschäft aus. Das zuständige Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gab Licht für den von E.on, Vattenfall und EWE finanzierten Bau des ersten Off-Shore-Windparks “Alpha Ventus” in der Nordsee. Rund 45 Kilometer nördlich von Borkum können nun die ersten zwölf Rotoren mit je fünf Megawatt Leistung aufgestellt werden. “Damit wird Alpha Ventus das erste Projekt in Deutschland sein, das voraussichtlich ab Herbst Strom auf hoher See produziert”, sagte Christian Dahlke vom BSH. Der Bund fördert das Projekt mit rund 50 Mio. Euro.

Willi Harhammer

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