Bundesumweltminister Sigmar Gabriel nimmt Blockheizkraftwerk offiziell in Betrieb

Flächendeckend werden bei Volkswagen Salzgitter weitere modulare Kraftwerke folgen. Zehn Prozent Energieeinsparung angestrebt

Salzgitter, 19. November 2008 – Bundesumweltminister Sigmar Gabriel nahm am vergangenen Freitag gemeinsam mit Prof. Werner Neubauer, Vorstandsmitglied bei Volkswagen für den Geschäftsbereich Komponente, und weiteren Gästen das erste Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Volkswagen Ecofuel-Erdgasmotor per Knopfdruck in Betrieb.

Ein BHKW ist eine modular aufgebaute Anlage zur Erzeugung von elektrischem Strom und Wärme, die vorzugsweise am Ort des Wärmeverbrauchs betrieben wird, beziehungsweise Nutzwärme in ein Wärmenetz einspeist. Sie setzt dazu das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung ein.

Die Effektivität von Blockheizkraftwerken beruht auf der Nutzung der Abwärme, die in anderen Kraftwerken über das Kühlwasser ungenutzt in Flüsse geleitet wird. Der hohe Wirkungsgrad der Blockheizkraftwerke macht beträchtliche Energieeinsparungen möglich.

Es ist beabsichtigt, in den kommenden Jahren sämtliche Wärmeverbraucher, wie etwa Waschkauen oder technische Waschmaschinen, die außerhalb der Heizperiode Wärme benötigen, mit diesen BHKW dezentral zu versorgen. So kann dann, außerhalb der Heizperiode, das zentrale Wärmeversorgungsnetz (die Großkesselanlage des Heizhauses) abgeschaltet werden.

Ziel ist es, im Rahmen der Energiesparstrategie von Volkswagen Salzgitter, die CO-Emissionen massiv zu senken. Erfreulicher Nebeneffekt ist dabei eine erhebliche Senkung der Energiekosten.

“Der gesamte Geschäftsbereich Komponente erkennt die Signalwirkung der heutigen Inbetriebnahme dieses mobilen Kraftwerks auf Erdgasbasis. Diese energiesparende Innovation zeigt einmal mehr, dass unsere Bereiche bestens aufgestellt sind. Die Motorenkompetenz für dieses Aggregat liegt in Salzgitter, die nötigen Wärmetauscher kommen aus Hannover und die Abgasanlage aus unserem Standort in Kassel”, stellte Neubauer fest.

“Volkswagen Salzgitter will diese mobil einsetzbaren Blockheizkraftwerke flächendeckend im ganzen Werk nutzen und so den Gesamtenergieverbrauch um bis zu zehn Prozent senken. Dies ist ein Quantensprung und ein großes Vorbild für andere Unternehmen”, so der Minister.

Werkleiter Dr. Rudolf Krebs betonte, dass es durch den Einsatz von solchen Modulen möglich sei, die benötigte Energie für das bestehende werkeigene Heizkraftwerk reduzieren zu können. Krebs: “Wir rechnen mit einer Amortisationszeit von deutlich unter drei Jahren für dieses mobile Heizkraftwerk.”

“Das Blockheizkraftwerk ist eine wichtige und viel versprechende Innovation des Werkes Salzgitter”, stellte der Betriebsratsvorsitzende Andreas Blechner fest. Bereits seit 1997 treibe der Betriebsrat dieses Projekt voran, in den vergangenen Jahren auch im Rahmen der ‚ProjektRegionBraunschweig’. Der IG Metall Salzgitter und dem Betriebsrat von Volkswagen Salzgitter sei es mit dem Abschluss des Tarifvertrages 2006 gelungen, hierfür die endgültigen Weichen zu stellen und Volkswagen Salzgitter eine Machbarkeitsstudie für die Entwicklung und Produktion das BHKW auf Basis der Volkswagen-Motorenpalette zu sichern. “Damit setzt das Motorenwerk ein wichtiges umweltpolitisches Signal der CO-Einsparung, kann damit die Umwelt schonen und durch die Vermarktung an Dritte auch noch Geld verdienen und die Beschäftigung sichern”, erläuterte Blechner.

Das erste Blockheizkraftwerk bei Volkswagen Salzgitter wird für die Warmwassererzeugung in einer Waschkaue sorgen und darüber hinaus den erzeugten Strom in das Netz einspeisen. Hierbei handelt es sich um einen Prototyp, der als Basisaggregat erstmalig den modifizierten Ecofuel-Erdgasmotor aus dem Caddy beziehungsweise Touran nutzt.

Willi Harhammer

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