Der Klimaschutzbericht der Stadt Nürnberg

Das Nürnberger Ziel einer CO-Minderung um 27 % bis 2010 scheint realisierbar. Die CO-Emissionen nahmen 1990 bis 2004 um 13,4 % ab. Bei Berücksichtigung des Umbaus des Heizkraftwerkes Sandreuth (2005), ergibt sich sogar eine Reduktion um 22 %. Nach den Klimaschutzberichten 1994 und 1999 liegt nun der Klimaschutzbericht 2006 vor. Er wurde vom Energie-Technologischen Zentrum (etz) in enger Zusammenarbeit mit dem Umweltamt erarbeitet. Wesentliche Grundlagen lieferte die N-ERGIE AG. Wie seine “Vorgänger” dient der Bericht 2006 der Erfolgkontrolle zur Erreichung des CO-Minderungsziels für Nürnberg. Daher wurden die Referenzjahre 1990, 1996, 2000 und 2004 verglichen sowie wesentliche Entwicklungen in den Folgejahren dargestellt. Für den Zeitraum 1990 bis 2004 betrug die Reduzierung der CO-Emissionen 705.000 Tonnen oder 13,4%.  2005 und 2006 konnte durch die besonders positive Entwicklung im Bereich Fernwärme aufgrund der GuD-Anlage im Heizkraftwerk Sandreuth eine weitere CO-Reduktion um rund 443.000 Tonnen erreicht werden. Auch die positiven Effekte des lebhaften Anstiegs solar-energetischer Nutzungen 2005 und 2006 werden im Bericht berücksichtigt. Würden die Effekte des Heizkraftwerkes auf 2004 vorgezogen, ergäbe sich damit eine CO-Reduktion seit 1990 um 22 % oder 1.148.000 Tonnen, die vor allem auf eine effizientere und umweltfreundlichere Energie- bzw. Wärmeerzeugung und -nutzung durch technische Maßnamen und die Substitution besonders klimaschädlicher Brennstoffe zurückzuführen ist. Hinsichtlich Energieverbrauch und Nutzerverhalten konnten keine wesentlichen Veränderungen festgestellt werden. Im Vergleich mit den Städten München und Erlangen werden besondere Stärken Nürnbergs, wie eine rege Nutzung des ÖPNV, aber auch Verbesserungspotenziale, z.B. hinsichtlich der Versorgungsquote mit Fernwärme oder bei der Nutzung erneuerbarer Energien erkennbar. Der Klimaschutzbericht 2006 liefert eine umfassende Bilanzierung der aktuellen Situation und zeigt daraus resultierend Schwerpunkte für die Nürnberger Klimaschutzpolitik auf, wie zusätzliche Anstrengungen bei der energetischen Sanierung des Altbaubestandes,  ein Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und Maßnahmen zur Förderung einer umweltfreundlichen Organisation des Verkehrs. Durch die bisherige Reduktion scheint zwar die in Nürnberg angestrebte CO-Minderung bis 2010 um 27 % gegenüber dem Referenzjahr 1990 erreichbar, trotzdem oder gerade deswegen müssen auch künftig mit Nachdruck konkrete Maßnahmen verfolgt werden. Dies auch im Hinblick auf die weitergehenden CO-Minderungsziele der EU, nämlich minus 30 % bis 2020 bzw. der Bundesregierung von minus 40 %. Da in Nürnberg Vorhaben mit besonders großen realisierbaren Einspareffekten, wie z.B. die GuD-Anlage im Heizkraftwerk Sandreuth bereits durchgeführt worden sind, können weitere erforderliche Einsparungen nur durch gezielte Schwerpunktsetzungen sowie die Bündelung von Kräften und Aktivitäten erreicht werden. Dabei ist die Stadt auf das aktive Mitwirken der Bürger, der Nürnberger Unternehmen und der N-ERGIE sowie der anderen Energieversorger angewiesen. Nur gemeinsam können Klimaschutzaktivitäten erfolgreich umgesetzt und die angestrebten Reduktionsziele erreicht werden. 

Willi Harhammer

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