Der Traum von den Millionen

Eine Solarfirma aus Norddeutschland: Die Vermittler von Komponenten für Photovoltaikanlagen, mit denen ich ab und an so spreche, haben vielfach den Antrieb mal ein paar schnelle Geschäfte zu machen, um endlich aufhören zu müssen, über die Bezahlung der täglichen Rechnungen nachzudenken. Viele der Vermittler sind dabei so sehr mit der Freude auf die Millionen beschäftigt, dass sie oft vergessen, sich wenigstens einigermaßen zu qualifizieren, um den Job, mit dem sie Millionen verdienen wollen, auch irgendwann zu beherrschen. So wie sich einige Vermittler präsentieren, so kommt es bei einigen Käufern dann auch an. Die Thesen lauten: Vermittler sind “dumm” und wollen nur Kohle abgreifen. Einen wirklichen Zweck erfüllen die eigentlich nicht. Wenn es mir als Käufer also gelingt den Vermittler zu umgehen, beweise ich doch lediglich, dass ich nicht selber “dumm” bin und keinesfalls Geld für etwas bezahle, was doch eigentlich nichts kosten dürfte. In den allermeisten Fällen trifft das mit der “Dummheit der Vermittler”  in keiner Weise zu, denn Vermittlungsarbeit bedeutet morgens früh aufzustehen um die Chinesen zu erreichen und nach einem anstrengenden Tag abends sehr spät ins Bett gehen, damit die Kollegen in Kalifornien noch informiert werden, was die Kunden in Europa denn nun morgen wirklich wollen. PV ist ein weltweites Geschäft und wer sehr hart arbeitet, hat verdient auch gut dafür bezahlt zu werden. In unserer Gesellschaft hat es sich aber leider eingebürgert, dass man als Kaufinteressent vom Vermittler entgegen gebrachtes Vertrauen ebenfalls als Zeichen von “Dummheit” deutet, insbesondere weil es so einfach ist, genau dieses Vertrauen zu missbrauchen und Geld zu behalten. Was aber, wenn es bei der Einbehaltung von Geld jetzt genau denjenigen trifft, der seinen Job genau deshalb macht, um vom Erlös seine Familie zu ernähren und lange aufgehört hat an Millionen für Nichtstun zu glauben? Ist es wirklich mittlerweile “Dummheit” zu erwarten für gute selbständige Arbeit bezahlt zu werden, insbesondere dann wenn man dem Kunden den Weg zum Ziel in seiner Einfachheit als Könner erklärt ? Es spielt doch eigentlich keine Rolle, warum man in der PV Branche gelandet ist, Fakt ist doch, dass jeder Unternehmer in dieser Branche mit seinen Einnahmen sein Unternehmen am Leben erhalten muss. Die ganz große “Kohle” ist in der PV Branche schon deshalb nicht zu verdienen, weil die Branche insgesamt viel zu transparent ist. Wer heute mal ein bisschen mehr verdient, weil er durch Angebotsverknappung höhere Preise durchsetzt, muss morgen doch schon wieder an die Rücklagen, weil plötzlich weniger läuft und trotzdem das Rad am Laufen gehalten werden muss. Ich wünsche mir, für die Zukunft ein bisschen mehr Respekt vor der Arbeit des Anderen und das Verständnis dafür, dass wir unsere Branche doch eigentlich nur gemeinsam erfolgreich gestalten können. 

Willi Harhammer

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