Desertec: Planungsgesellschaft für Wüstenstrom-Projekt gegründet

Das Desertec-Stromprojekt geht in die nächste Phase. In München wurde jetzt die Planungsgesellschaft DII gegründet, die in drei Jahren ein komplettes Konzept vorstellen soll. Ziel des 400 Milliarden Euro teuren Projekts ist die Energieversorgung Europas mit Solarstrom aus Nordafrika.
Töpfer und Grüne loben Wüstenstrom-Projekt Das Wüstenstrom-Großprojekt Desertec kommt voran. Am Freitag wurde in München die Desertec Industrial Initiative (DII) gegründet, die ein detailliertes Konzept für das größte private Ökostromprojekt aller Zeiten entwickeln soll. Die zwölf an dem Projekt beteiligten Unternehmen und die Desertec-Stiftung setzten damit eine Grundsatzvereinbarung aus dem Juli um. Desertec will Europa mit Solarstrom aus den Wüsten Nordafrikas und des Nahen Ostens versorgen. 15 Prozent des Strombedarfs sollen so gedeckt werden.
“Unser Ziel ist es, in drei Jahren ein fertiges und politisch abgestimmtes Konzept vorzulegen, inklusive kompletter Baupläne”, sagte Thorsten Jeworrek von der Münchener Rück, die bisher das Projekt koordinierte, der Tageszeitung “Die Welt” (Samstagsausgabe). “Dann könnte man relativ schnell mit dem Bau der ersten Kraftwerke und Leitungen beginnen.” Er betonte: “Wir sprechen hier nicht über ein Projekt, das erst in 20 oder 30 Jahren Realität wird.” Erste Kraftwerke könnten früheren Angaben zufolge bereits 2015 gebaut werden.
Zu den Unternehmen hinter der DII gehören Konzerne wie die Deutsche Bank, Siemens, die Münchener Rück, E.ON oder RWE. Jeworrek zufolge ist angepeilt, die Zahl der Gesellschafter auf 20 bis 30 auszubauen. Zusätzlich werde es “assoziierte Mitglieder ohne Stimmrecht geben. Deren Zahl ist nicht limitiert, das können über 100 werden”.
Die nötigen Investitionen für das Gesamtprojekt werden auf rund 400 Milliarden Euro bis 2050 geschätzt. Allein für neuartige Gleichstromleitungen, die den Strom über die großen Distanzen transportieren sollen, erwartet Jeworrek Kosten von rund 50 Milliarden Euro. Quelle www.focus.de

Willi Harhammer

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