Die Energiewende selbst in die Hand nehmen

Strom selbst erzeugen? Das ist gar nicht so abwegig. Mit einer eigenen Photovoltaik Anlage leisten Sie einen Beitrag zur Energiewende. Ganz nebenbei können Sie damit auch noch Geld verdienen. Oder schließen Sie sich mit anderen zusammen, um eine Bürgerenergieanlage zu betreiben. So können Sie sich schon mit einer geringen Investition an der Energiewende beteiligen.
Die eigene Photovoltaik Anlage: Machen Sie es Ihrem Taschenrechner nach: Mit Hilfe von Photovoltaik Anlagen können Sie die Energie der Sonne nutzen. Dafür brauchen Sie Solarmodule auf Ihrem Dach, die die Sonneneinstrahlung in elektrische Leistung umwandeln. Die Photovoltaik Anlage muss von einem Elektriker installiert und angeschlossen werden. Der Preis variiert je nach Größe der Fläche.
Diese Art von Energieerzeugung wird vom Staat über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Die Summe unterscheidet sich je nach Größe, Standort und Art der Anlage   Die Vergütungssätze sinken für neu in Betrieb genommene Anlagen monatlich. Ob sich die Investition lohnt, hängt unter anderem von der Lage des Hauses ab und muss im Einzelfall geprüft werden.
Die eigene Solarthermie Anlage: Für die sogenannte Solarthermie werden auf dem Dach, der Hauswand oder im Garten Sonnenkollektoren installiert. Dort wird die Sonnenenergie in Wärme umgewandelt. So kann Trinkwasser erwärmt und heißes Wasser für die Heizungsanlage aufbereitet werden. Das funktioniert bei Sonneneinstrahlung auch im Winter. Das heiße Wasser kann über Nahwärmenetze auch zu anderen Gebäuden geleitet werden. Die Kosten für eine Anlage mit Heizunterstützung für einen Vierpersonenhaushalt liegen bei etwa 9.300 Euro. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Einbau von thermischen Solarkollektoranlagen mit mindestens 1.500 Euro.
Erdwärme nutzen: Erdwärme (oder Geothermie) ist die in Form von Wärme gespeicherte Energie unterhalb der Oberfläche der festen Erde. Diese Wärme kann mit einer Sonde entnommen und durch eine Wärmepumpe an die Oberfläche transportiert werden. Dadurch wird das Haus gewärmt und Wasser erhitzt. Die Installation kostet etwa 18.000 Euro. Der Wechsel zur Erdwärmeheizung kann mit bis zu 11.400 Euro gefördert werden.
Gemeinsam investieren: Nicht jede und jeder hat die Möglichkeit oder die finanziellen Mittel, Solarmodule oder Sonnenkollektoren zu installieren. Doch auch mit geringem Einsatz können Sie einen Beitrag leisten. Viele erfolgreiche Bürgerenergieanlagen zeigen, wie es geht: Durch den Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern können Kapital und Wissen gebündelt und auch große Projekte realisiert werden. So können Sie gemeinsam mit anderen in einen Windpark investieren oder Dächer pachten, um eine Photovoltaikanlage zu installieren.
Bürgerenergieanlagen: Sie haben die Möglichkeit, sich rein finanziell zu beteiligen. So können Sie schon durch einen geringen finanziellen Beitrag von der Einspeisevergütung profitieren. Eine weitere Möglichkeit ist es, mit anderen Bürgerinnen und Bürger eine Betreibergesellschaft zu gründen. Diese so genannten Bürgerenergieanlagen im engeren Sinne lassen zu, dass Sie Miteigentümer der Gesellschaft werden und dadurch Mitbestimmungs- und Kontrollrechte erhalten. Bürgerenergieanlagen im engeren Sinne können in unterschiedlichen Formen betrieben werden. Die folgenden drei sind am beliebtesten:
1. Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ist am schnellsten und einfachsten zu gründen. Sie kann theoretisch von zwei Personen ohne schriftlichen Gesellschaftervertrag ins Leben gerufen werden. Die Einspeisevergütung des erzeugten Stroms kann nach dem Abzug der laufenden Kosten anteilig an die GbR-Gesellschafter verteilt werden. Diese haften allerdings auch in vollem Umfang mit ihrem Privatvermögen.
2. Für größere Projekte bietet es sich deshalb an, sich zu einer GmbH & Co. KG zusammenzuschließen. Diese beschränkt die Haftung der Beteiligten und erleichtert zudem die Einbindung vieler Kapitalgeber. Der Gründungs- und Verwaltungsaufwand ist allerdings groß.
3. Die eingetragene Genossenschaft (eG) ist eine eigene Rechtsform und unterliegt dem Genossenschaftsgesetz (GenG). Jedes Mitglied hat unabhängig von der Höhe der Kapitalanlage eine Stimme in der Generalversammlung. Auch hier ist die Haftung beschränkt. Seit 2006 wurden rund 120 Energiegenossenschaften mit 15.000 beteiligten Bürgerinnen und Bürgern gegründet. Mehr Informationen und Beispiele finden Sie im Leitfaden für die Planung von Bürgerenergieanlagen.
Heizen mit Biomasse: Einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten schon heute Biomasse Heizungen. Wer beispielsweise auf eine Holz-Heizung umsteigt, kann Treibhausgasemissionen reduzieren: Holz ist ein CO2-neutraler Brennstoff. Beim Verheizen wird nur so viel Kohlenstoff freigesetzt, wie die Bäume vorher gebunden haben. In einem Ofen im Wohnbereich oder einem Zentralheizungskessel im Keller können Sie beispielsweise Holzpellets verheizen. Auch mit Hackschnitzeln und Scheitholz können sie Ihr zuhause emissionsarm wärmen. Achten Sie aber auf kurze Transportwege des Holzes, da sich die CO2-Bilanz sonst unnötig verschlechtert.
Das Heizen mit Biomasse wird finanziell unterstützt. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert unter anderem Kessel zur Verfeuerung von Holzpellets und Holzhackschnitzeln. Tipps zum richtigen Heizen mit Holz stellt Ihnen die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz auf ihrem Themen-Portal zur Verfügung.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

Willi Harhammer

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