Die Kirche lädt zum bundesweiten Umweltschutz-Wettbewerb ein…..

Der Evangelische Kirchentag hat einen bundesweiten Wettbewerb ausgeschrieben: Unter dem Titel “klimafair 2010” werden Wege gesucht, um in Gemeinden oder kirchlichen Einrichtungen den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermindern. Das offizielle Ziel der Kirchen lautet seit längerem: minus 25 Prozent bis 2015
Alle zwei Jahre versetzt der Evangelische Kirchentag eine deutsche Stadt in Ausnahmezustand. 2009 waren rund 300.000 Menschen nach Bremen gekommen, um unter dem Motto “Mensch, wo bist du?” ein Fest des Glaubens zu feiern. 2011 treffen sich die evangelischen Christen in Dresden, Motto diesmal: “… da wird auch dein Herz sein”. Passend zu diesem Spruch von Matthäus schreibt der Kirchentag einen Klimawettbewerb aus: “klimafair 2010”. Schon seit vielen Jahren haben Umwelt- und Klimathemen ihren Platz auf Kirchentagen. Vergangenes Jahr in Bremen etwa gab es “Klimapavillons” zu Themen wie Ernährung, Konsum, Energie oder Mobilität, eine Vortragsreihe “Klima – Mensch, was änderst du?” – und bis heute finden in der Bremer Region Klima-Workshops (“Klimaschulen”) statt, die direkt auf die Belange von Kirchgemeinden zugeschnitten sind. Am spektakulärsten aber war sicher die Mitmachaktion “Land-Unter”: Eine elf Kilometer lange, blaue Kreidelinie wandt sich um Bremens Innenstadt und machte so deutlich, wo das Wasser dereinst stehen wird, falls sich der Klimawandel ungebremst fortsetzt. “Der Wettbewerb jetzt ist nur die logische Fortsetzung”, sagt André Hennig vom Kirchentagsbüro. Man wolle die Gemeindemitglieder zum tieferen Nachdenken über ein Problem bewegen, das die Schöpfung bedrohe. Bis 31. Mai sind sie nun aufgerufen, Aktionen, Maßnahmen und Konzepte zur Kohlendioxid-Reduktion einzureichen, die entweder im Wettbewerbszeitraum stattgefunden haben oder sich in der Umsetzungsphase befinden. Die Kirchen gehören zu den größten Stromkunden im Lande – und könnten gehörige Einkaufsmacht entfalten. Mit rund 22.000 Gemeinden und 57.000 diakonischen Einrichtungen gehören die evangelischen Kirchen beispielsweise zu den größten Energieverbrauchern in Deutschland. Deshalb haben sie sich auch immer wieder Kritik anhören müssen. “Mensch, wo bist Du, wenn es darum geht, den Ausstieg aus der Atomenergie durchzusetzen?”, fragte etwa Dirk Seifert, Energiereferent von Robin Wood, auf dem letzten Kirchentag in Anspielung an das offizielle Motto. Wissen die Kirchen denn überhaupt, welchen Stromanbieter sie haben? “Wir jedenfalls beziehen Ökostrom von Greenpeace Energy”, sagt André Hennig vom Kirchentagsbüro. Die Einkaufsmacht einer Institution wie der Kirche ist jedenfalls beträchtlich, betont Wolfgang Sachs vom Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie. “Wenn die Kirchen künftig nur noch Drei-Liter-Autos kaufen würden, wären Autohersteller gezwungen, ihnen entsprechende Angebote zu machen”, sagte Sachs dem Monatsmagazin “chrismon plus rheinland”. Dabei hat sich die Evangelische Kirche bereits durchaus ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Die zehnte Synode beschloss 2008, die CO-Emissionen der Landeskirchen bis 2015 um 25 Prozent gegenüber 2005 zu reduzieren. Im Juli 2009 veröffentlichte der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Denkschrift “Umkehr zum Leben”:  Angesichts der Herausforderungen durch die Erderwärmung sei eine grundlegende Veränderung in Konsum-Mustern und im Lebensstil nötig. Mit dem neuen Wettbewerb will der Kirchentag nun dazu anregen, den Alltag der Gemeinden und Einrichtungen dauerhaft klimafreundlicher zu gestalten und Gemeindeglieder und Mitarbeitende für das Thema zu sensibilisieren. Erst ziemlich spät positionierte sich die Brandenburgische Landeskirche gegen die klimaschädliche Braunkohleverstromung. Bei konkreten Themen hatte die Evangelische Kirche in der Vergangenheit nicht immer durch konsequenten Einsatz fürs Klima geglänzt: Die Landeskirche Berlin, Brandenburg, Schlesien etwa war sich lange unschlüssig darüber, wer in der Diskussion um neue Tagebaue zur Kohleförderung “die Schwachen” sind. Und sah daher von einer Unterstützung des Volksbegehrens “Keine neuen Tagebaue” gegen die Fortsetzung der hochgradig klimaschädigenden und landschaftszerstörenden Braunkohleverstromung in der Lausitz ab. Die “Umkehr zum Leben” vollzog sich in diesem Falle im Mai 2009: Die Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO) beschloss offiziell, für einen nach dem Einstieg in den Ausstieg aus der Braunkohle zu sein. Das Volksbegehren war zu jenem Zeitpunkt aber schon an mangelnder Beteiligung gescheitert. Quelle Nick Reimer  http://www.wir-klimaretter.de

Willi Harhammer

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