E.ON erwartet Verzögerungen bei Photovoltaik-Anschlüssen

“Explosionsartige Nachfragesteigerungen könnten Bearbeitungszeiten auf durchschnittlich acht Wochen verdoppeln
Dauert es bislang im Schnitt vier Wochen von der Antragstellung bis zur Abnahme von Strom aus Photovoltaik-Anlagen durch die E.ON Bayern AG, könnte sich dies in den nächsten Monaten verdoppeln. Das erklärte gestern in Eggenfelden Horst Altenhofer, Leiter des E.ON-Netzzentrums Niederbayern.
Grund dafür ist laut Hermann Wagenhäuser, dem technischen Vorstand des Netzbetreibers, der “explosionsartige Anstieg” der Anträge auf 17 000 allein in den ersten drei Monaten 2010. Zwar habe E.ON die Anschlussverfahren vereinfacht und den Personaleinsatz erhöht, bei 300 Anträgen pro Tag seien längere Bearbeitungszeiten aber kaum vermeidbar.
Der Photovoltaik-Boom stelle E.ON Bayern auch im Hinblick auf die Strominfrastruktur vor erhebliche Probleme. “Das regionale Mittelspannungsnetz wurde über Jahrzehnte hinweg zur sicheren Stromverteilung und nicht zur Aufnahme von großen Strommengen konzipiert. Zudem entstehen große Photovoltaikanlagen oft weitab der Verbrauchszentren. Dort ist die Netzkapazität entsprechend gering”, sagte Wagenhäuser.
Bayern – und hier wiederum Niederbayern – ist laut E.ON in Sachen Photovoltaik Spitzenreiter in Deutschland. Allein E.ON habe in seinem Versorgungsgebiet in Bayern 2009 Verträge über die Stromabnahme von 35 000 Photovoltaik-Anlagen geschlossen. Laut bayerischem Wirtschaftsministerium sind im ganzen Freistaat 2009 insgesamt etwa 60 000 Neuanlagen mit einer Leistung von 3500 Megawatt installiert worden. Solarstrom steuere damit drei Prozent zur gesamten Stromerzeugung bei.
Über eine steigende Antragsflut berichten auch ostbayerische Stadtwerke; etwa Plattling. “Waren es 2008 38 Anlagen, die ans Netz gekommen sind, so stieg die Zahl 2009 auf 79. Und seit Januar sind bereits 92 neue Anträge eingegangen”, teilte ein Stadtwerke-Sprecher auf PNP-Anfrage mit. Von “enormen Zuwächsen” berichten auch die Stadtwerke in Deggendorf und Passau. Hauptverantwortlich dafür werden die geplanten Kürzungen der Einspeisevergütungen gemacht.
In der schwarz-gelben Koalition geht unterdessen das Auf und Ab bei der Solarförderung weiter. Unstrittig ist die geplante Kürzung der Einspeisevergütung beim Strom vom 1. Juli an um weitere 16 Prozent für Solaranlagen auf Dächern. Nach Abschlägen bereits zum Jahresanfang verringert sich die Förderung damit im Vergleich zu 2009 um insgesamt 25 Prozent auf 33 Cent pro Kilowattstunde.
Weitere Einschnitte ebenfalls ab Juli betreffen verschiedene Arten von Freiflächen-Anlagen. Solche auf Ackerflächen sollen bis auf Ausnahmen nicht mehr gefördert werden.
Gegen die Höhe der Kürzungen hat CSU-Chef Horst Seehofer, und gegen die Streichung der Zuschüsse für Solaranlagen auf Äckern Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) Widerstand angekündigt. Quelle Passuer Presse

Willi Harhammer

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