Eon baut Solarkraftwerke

Eon baut Solarkraftwerke. Die deutschen Versorger investieren Millionen in Solarthermie-Anlagen in Spanien – und testen so die Technik für das Wüstenstromprojekt Desertec. Langfristig könnte damit ein großer Teil des europäischen Strombedarfs über Solarkraftwerke in Afrika gedeckt werden. Artikel Multimedia Kurse von Jürgen FlaugerMerken Drucken Senden Bookmark Embedden Solarthermie-Anlage im spanischen Sevilla: Die Sonnenstrahlen werden gebündelt. Der erzeugte Wasserdampf treibt Turbinen an.
DÜSSELDORF. Eon investiert im großen Stil in die Solartechnik, die auch beim ambitionierten Wüstenstromprojekt Desertec angewandt werden soll. Deutschlands größter Energiekonzern baut gemeinsam mit dem spanischen Anlagenbauer Abengoa Solar in Südspanien zwei Solarthermie-Krafwerke. Zusammen investieren sie 550 Millionen Euro und wollen weitere Projekte angehen.
Im Gegensatz zur Photovoltaik, bei der Lichtstrahlen über Halbleiter in Strom umgewandelt werden, wird bei Solarthermie das Sonnenlicht über große Parabolspiegel gebündelt, um aus Flüssigkeiten Dampf zu erzeugen, der wiederum Turbinen antreibt. Die Technik ist besser geeignet, um auch große leistungsfähige Kraftwerke zu bauen und deshalb auch für Desertec vorgesehen.
Strom für 52 000 Haushalte
In Desertec-Projekt haben sich rund ein Dutzend Konzerne aus Industrie und Versorgung zusammen geschlossen – unter anderem sind Eon, RWE und Siemens, aber auch Abengoa beteiligt – um auszuloten, ob langfristig nicht ein großer Teil des europäischen Strombedarfs über große Solarkraftwerke in Afrika gedeckt werden kann. Die Technik ist zwar schon lange entwickelt, wird aber erst jetzt nach und nach installiert und ist noch recht teuer.
Eon und sein Partner haben sich als Standort Écija in der Nähe Sevillas ausgesucht, wo es eine der höchsten Sonneneinstrahlungen in Europa gibt. Dort sollen auf einer Fläche von 210 Hektar – das entspricht rund 150 Fußballfeldern – zwei Anlagen mit je 50 Megawatt entstehen, die über eine Dampfturbine pro Jahr 190 Gigawattstunden Strom erzeugen und so mehr als 52 000 Haushalte versorgen können. Der Bau hat bereits begonnen und soll für die erste Anlage 2011 und die zweite im Frühjahr 2012 abgeschlossen sein. Langfristig ist der Bau eines Speichers aus Salz möglich, so dass rund um die Uhr Grundlaststrom erzeugt werden kann. Gemeinsam mit Abengoa will Eon weitere Standorte ausloten – auch in den USA.

Willi Harhammer

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