Förderprogramm für energieeffiziente Gebäude

Umweltministerin Conrad: “Supermarkt produziert seine Energie selbst – zukunftsfähiges Einzelhandelsgebäude”

In jedem Gebäude stecken Potentiale, um Energie und Kosten zu sparen und die Umwelt spürbar zu entlasten. Umweltministerin Margit Conrad besuchte heute ein vom Umweltministerium gefördertes Objekt mit Vorzeigecharakter: Der neue Supermarkt in Bleialf produziert als “Energiegewinngebäude” nicht nur mehr Energie als er selbst für Wärme und Kälte verbraucht, dort wird vor allem modernste Technologie für Heizung und Kühlung eingesetzt.

“Der Bauherr nutzt als Basis Erdwärme und hat die gesamte Versorgungstechnik des Supermarkts optimiert. Geothermie kommt die Schlüsselaufgabe in der Energieversorgung dieses Gebäudes zu. Selbst Abwärme wird in diesem System genutzt. Hier arbeitet modernste Energie-Technik in einem gut gedämmten Gebäude. Das Solardach produziert die noch notwendige Restenergie. Das ist vorbildlich und entspricht unserem Förderprogramm für energieeffiziente Gebäude. Dieses Gewerbegebäude ist vorbildlich für viele typenähnliche Gebäude im Land”, stellte Ministerin Conrad fest. “Exzellentes Energiemanagement zeigt die Leistungsfähigkeit unserer Ingenieure und des Installationshandwerks.”

Der EDEKA-Lebensmittelmarkt der Firma Schmitz in Bleialf, der Mitte März eröffnet wird, nutzt Erneuerbare Energien und im Prozess entstehende Energie. Herzstück ist die geothermische Wärmepumpen-Energiezentrale, die den Bedarf zur Wärme- oder Kälteerzeugung managt. Wärme für Heizung und Brauchwasser wird durch acht Geothemie-Erdsonden erzeugt. Außerdem wird aus der Erde Energie für die Kühlung gewonnen. Die laufende Kühlanlage erzeugt wiederum Abwärme – diese wird zurückgeholt und steht zusätzlich zur Raumbeheizung, Warmwasserbereitung und für die Klimaanlage des 1840 Quadratmeter großen Supermarktes zur Verfügung.

Im Sommer wird überschüssige Wärme in die Erde zurückgeleitet, eingelagert und die Erhöhung der Temperatur kann später wieder geothermisch genutzt werden. Den noch verbleibenden Strombedarf deckt die Photovoltaik-Anlage mit 110 kWp. Der Strom wird – ins Netz eingespeist – zur Einnahmequelle.

Conrad: “Unser Ziel ist, dass mindestens der Energiestandard umgesetzt wird, der sich heute schon rechnet. Ein Gebäude kostet über die Lebensdauer hinweg viel mehr als die reinen Baukosten – diese machen über die Nutzungsdauer nur etwa 20 Prozent der Kosten aus. Den größte Anteil haben die Betriebskosten mit 80 Prozent. Die Energierechnungen mit steigenden Kosten für die Öl oder Gas stellen hier eine wachsende Belastung für Gebäudeeigentümer und -mieter dar. Nur wer energieeffiziente Gebäude baut oder Altbauten entsprechend saniert, kann sich von dieser Entwicklung abkoppeln und langfristig sparen.”

Die Umweltministerin verwies auf die Energiesparkampagne “Uner Ener macht mit – Unsere Beste Energie ist gesparte Energie”, die unter Anderem kostenlose Erstberatung und Förderung für beste Standards bei Neubau und Sanierung biete. Die Landesregierung, die mit den eigenen Gebäuden selbst Vorbild ist, unterstützt den Bau von Passiv- und Energiegewinn-Häusern und die anspruchsvolle energetische Sanierung mit einem 10-Millionen-Euro Förderprogramm zusätzlich zu den bereits bestehenden attraktiven Förderungen des Bundes.”

 

Die Baukosten für den EDEKA-Markt betrugen rund 2,225 Millionen Euro, die Mehrkosten für die aufwändige Gebäudetechnik waren rund 100.000 Euro (ohne die Photovoltaikanlage). Im Rahmen des vom Umweltministerium 2008 neu aufgelegten Förderprogrammes “Energieeffiziente Gebäude” erfolgte eine Förderung in Höhe von 50.000 Euro.

Der Supermarkt in Bleialf gehört zu einem von bisher 11 Gewerbegebäuden in Rheinland-Pfalz, für das eine Förderung nach diesem Landesprogramm beantragt wurde. Alle diese Gebäude zusammen haben oder werden noch Investitionen von insgesamt 35,8 Millionen Euro auslösen; beantragt wurden Fördermittel in Höhe von 445.000 Euro bei einer Gesamtnutzfläche von über 22.000 Quadratmeter.

Hinzu kommen – bei derzeitigem Stand – über Anträge für energieeffiziente Wohnhäuser mit 320 Wohneinheiten als Energiegewinngebäude oder Passivhäuser.

 

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Willi Harhammer

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