IRENA eine weltweite Agentur für Erneuerbare Energie entsteht

Umweltminister Sigmar Gabriel: “Dies ist ein historischer Tag”, und zwar einer, mit dem so schnell nicht zu rechnen war. Vor gut drei Jahren hatte die Koalition vereinbart, dass die Einrichtung einer internationalen Agentur für Erneuerbare Energien vorangetrieben werden sollte. Mit 75 Staaten als Erstunterzeichnern des dazugehörigen Vertrags und weiteren rund 60, die zumindest Delegierte zum Gründungstreffen nach Bonn geschickt haben. “Irena” soll weitaus mehr sein als ein weiterer Papiertiger von weltweiter Größe. Seit bald 20 Jahren wirbt SPD-Bundestagsabgeordneter Scheer für eine solche Einrichtung, die Industrie- und Entwicklungsländer zusammenbringt, um Energie aus Wind, Sonne und und anderen erneuerbaren Quellen zu fördern.  Gabriel gab ein Beispiel dafür, dass die Industrienationen investieren müssen, wenn die Strategie, fossile Energien durch Erneuerbare zu ersetzen, Wirklichkeit werden soll: “Wenn in Nordafrika Solarstrom für Südeuropa produziert wird, dann kostet es um die 40 Milliarden Euro, das entsprechende

Netz zu installieren. Die Nordafrikaner werden aber nicht die Produktion aufbauen und dann warten, ob sie das über den Preis vielleicht refinanziert bekommen.” Gefragt ist also eine internationale Kommunikation, gefragt sind gemeinsame Projekte, aber auch finanzielle Hilfe. Dafür soll Irena eine Schaltstelle sein. Gabriel rechnet damit, dass in absehbarer Zeit alle EU-Staaten und auch die USA dem Vertrag beitreten werden. Gabriel sei sich “inzwischen sicher”, dass die Klimakonferenz Ende des Jahres in Kopenhagen ein Erfolg werde. Er erwartet, dass dann auch weltweit ein System des Emissionshandels gestartet wird: “Erneuerbare Energien sind nur dann zu teuer, wenn Verschmutzung durch fossile nichts kostet.” Die Agentur wird voraussichtlich zunächst mit einem Jahresetat von 25 Millionen Euro ausgestattet werden, von denen Deutschland rund neun Prozent übernimmt. Neben Deutschland mit Bonn gibt es weitere Bewerber für Standort und Leitung von IRENA, unter anderem Österreich. Über die Chancen der ehemaligen Bundeshauptstadt bei der Entscheidung wollte sich Gabriel gestern nicht auslassen, aber so viel sei klar: “Bonn ist ein exzellenter Standort.” Wir von ikratos, haben bereits ein Zeichen gesetzt und eine neue Firma in West-Afrika gegründet. Zusammen mit mehr als 50 Staaten aus allen Regionen der Welt hat Österreich heute in Bonn den Gründungsvertrag für eine neue internationale Organisation zur Förderung von erneuerbaren Energien (IRENA – International Renewable Energy Agency) unterzeichnet.

IRENA ist die erste internationale Organisation, die sich ausschliesslich auf erneuerbare Energien konzentriert. Die Agentur wird ihre Mitgliedsstaaten dabei beraten, ihre Rahmenbedingungen anzupassen, Kompetenzen aufzubauen,  Finanzierung zu erleichtern und Technologie- und Wissenstransfer für erneuerbare Energien zu verbessern.
 
Österreich ist stets für eine verstärkte internationale Zusammenarbeit im Bereich erneuerbare Energien eingetreten und hat die deutsche Initiative zur Gründung von IRENA von Anfang an unterstützt. In den Verhandlungen hat sich Österreich dafür eingesetzt, dass durch die Schaffung von IRENA keine Duplizierung von Mandaten und Aktivitäten bereits bestehender Organisationen erfolgt. Österreich hat – wie im Regierungsprogramm verankert –  auch angeboten, die neue internationale Organisation in Wien anzusiedeln. In ihrer Rede bei der Gründungskonferenz verwies Botschafterin Dr. Irene Freudenschuss-Reichl auf die acht internationalen Organisationen mit Energiemandaten *, die bereits in Wien angesiedelt sind, sowie auf die 129 diplomatischen Missionen in Wien, die durch ihre Arbeit überdurchschnittliche Energie-Expertise aufweisen. “Wir sind überzeugt,” sagte Freudenschuss-Reichl, “dass durch eine Ansiedelung in Wien wichtige Synergien realisiert werden könnten.”
 
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit hat einen langjährigen Schwerpunkt im Energiebereich, mit besonderer Berücksichtigung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Seit zehn Jahren unterstützt Österreich auch den internationalen Dialog zu Energie im Dienste der nachhaltigen Entwickung durch das Global Forum on Sustainable Energy.
 
Aufbauend auf den nationalen Schwerpunktsetzungen wird Österreich in der neuen Organisation besonders in den Bereichen Biomasse, Wasserkraft und Solar-Thermie mitarbeiten.
 
* UNIDO, IAEA, OSCE, IIASA, OPEC, OPEC-Fund, Energy Community Secretariat – ECS, Renewable Energy and Energy Efficiency Partnership – REEEP
 
Rückfragehinweis:
Bundesministerium für europäische
und internationale Angelegenheiten
Presseabteilung
Tel.: ++43 (0) 50 1150-3262, 4549, 4550, 3739
Fax: ++43 (0) 50 1159-213
abti3@bmeia.gv.at

Willi Harhammer

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