Kauft eine Solarfirma Opel?

Eine völlig neue, gewagte Idee findet immer mehr Gefallen

Das Bonner Solarunternehmen will Opel aus dem Würgegriff von GM befreien: Solarworld hält eisern an seinem Kaufangebot fest. Der Autobauer selbst ziert sich zwar – doch die Politik findet zumnehmend Gefallen an der Idee. Der Bonner Solarunternehmen Solarworld hat sein Angebot für eine Übernahme der deutschen Opel-Standorte bekräftigt. “Wir machen keine Spaßangebote” und er habe auch keine Retterambitionen, sagte Vorstandschef Frank Asbeck am Donnerstag im “Deutschlandfunk”. Es sei notwendig, die Industriegesellschaft umzubauen. Solarworld wolle nach der Übernahme die “Fahrzeuge der Zukunft bauen”, das heißt Modelle mit Elektro- oder Hybridantrieb. Dies könne nicht nur den Japanern vorbehalten sein, sagt er. Das sei auch schon in den Köpfen der Opel-Ingenieure und müsse nun aus dem “Würgegriff General Motors freigelassen werden”.

Zugleich versicherte Asbeck, dass die ins Spiel gebrachten Summen direkt ins Unternehmen gesteckt werden sollen. Zu der Forderung nach einer Milliarde Euro von General Motors (GM) sagte er, dass der US-Mutterkonzern seine “ungeliebte Tochter aufhübschen” solle. Zuvor hatte Asbeck dementiert, den jüngsten Kursrutsch des Solarkonzerns für eine Aufstockung seines Aktienpaketes genutzt zu haben.
Der Opel-Mutterkonzern General Motors hatte dem Solarworld-Chef eine Abfuhr erteilt. Opel stehe nicht zum Verkauf, machte GM deutlich. Asbeck sagte dazu nun, er habe aus der GM-Zentrale andere Reaktionen gehört als vom Standort Rüsselsheim. Auch in der Politik waren die Reaktionen auf den Vorstoß von Solarworld durchaus positiv.

“Umweltautos gehört die Zukunft”

Die Idee sei gewagt, aber charmant, sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast der “Berliner Zeitung” vom Donnerstag. Sie werfe immerhin die richtige Frage auf, wie aus der Autoindustrie wieder eine Zukunftsbranche werden könne. Auch der Umweltminister Bayerns, Markus Söder (CSU) begrüßte die Überlegungen: “Das wäre ein interessanter Vorschlag gewesen”, sagte er. Damit hätte man erreichen können, dass mögliche staatliche Unterstützungsleistungen in Deutschland bleiben. Außerdem wäre es eine Chance für eine ökologische deutsche Autoindustrie.

Auch der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer äußerte sich positiv über den Vorstoß von Solarworld. Das Angebot sei ein “sehr mutiges Unterfangen und eine gute Idee.” Die Zukunft gehöre umweltfreundlichen Autos. “Im Jahr 2025 wird vermutlich kein Auto in Europa mehr verkauft, das nicht entweder einen Elektro- oder einen Hybridantrieb hat”, sagte Dudenhöffer der Zeitung. Der Opel-Mutterkonzern GM hatte das Angebot des Bonner Unternehmens umgehend abgelehnt.

Willi Harhammer

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