Künstliche Pflanzen setzen Sonnenlicht in Energie um

Energie-Pflanzen: Künstliche Bäume sollen Sonnen- und Windenergie ernten
Die neu gegründete Firma Solar Botanic plant künstliche Pflanzen, deren Blätter aus Sonnenlicht und Wind ’sauberen’ Strom erzeugen sollen.  Die Idee scheint verrückt, sie könnte aber tatsächlich funktionieren. Alex van der Beek, damals Dozent für alternative Medizin, war 2002 unterwegs in den Niederlanden um seine Schwester zu besuchen. Als er auf dem Weg mit dem Zug an einem Windpark vorbeifuhr kam ihm plötzlich die Idee: Warum nicht, statt mit monströsen Apparaten die Natur verschandeln, mit so etwas wie künstlichen Bäumen Energie erzeugen. Letztes Jahr hat Van der Beek Solar Botanics gegründet. Der ambitionierte Plan des Unternehmens ist es, Energie mit Hilfe von Nanogeneratoren aus künstlichen Blättern an baumartigen Gebilden zu erzeugen. Dazu werden drei verschiedene Technologien zur Energiegewinnung zusammengebracht: Photovoltaik (Energieerzeugung aus Sonnenlicht), Thermoelektrik (Energierzeugung aus Wärme) und Piezoelektrik (Umsetzung von Druck in Elektrizität).
Tausende solcher Blätter an einem natürlich aussehenden Baum könnten zur Energieversorgung genutzt werden, ohne dabei die Landschaft zu verschandeln. Im Stamm könnte außerdem durch ablaufendes Regenwasser mit Hilfe winziger Generatoren sogar bei Regen Energie erzeugt werden.
Im Moment entwickelt Solar Botanics verschiedene Designs von Palmen über breitblättrige Pflanzen bis zu Sträuchern. Van der Beek schätzt, dass die nutzbare Oberfläche, bei einem Baum mit sechs Meter Kronen-Durchmesser, etwa 110 Quadratmeter beträgt. Damit ließe sich eine Energiemenge ernten, die für die Versorgung eines normalen Haushalts ausreichte. Besonders geeignet zur dezentralisierten Energieversorgung, ließen sich mit diesem Konzept lange Versorgungleitungen und damit Kosten und Umweltschäden effektiv vermeiden. Manche Wissenschaftler für Nanotechnolgie schätzen die Chancen für die Entwicklung als gut ein. Die Technologien und Materialien für die Umsetzung seien vorhanden. Die Erzeugung von nutzbarer Energie mit piezoelektrischen Nanoelementen sei bereits in Versuchen erfolgreich getestet worden. Allerdings gibt es auch skeptische Stimmen, die an der nötigen Effizienz der zur Energieerzeugung verwendeten Nanoröhren, Nanogeneratoren und Thermoelemente zweifeln. Trotz allem will Van der Beek innerhalb von etwa drei Jahren einen Prototypen schaffen.

Willi Harhammer

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