Mit dem Null-Fossil-Haus bauen wir für die Zukunft

Das “Null-Fossil-Haus” soll spätestens ab 2020 Standard beim Neubau sein. Rheinland-Pfalz unterstützt nachdrücklich dieses ambitionierte Ziel der Bundesregierung. In einer Veranstaltung in der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz in Berlin stellte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad die Voraussetzungen vor. Eingeladen hatte sie als Referenten Professor Wolfgang Schreiber vom Institut für nachhaltiges Bauen und Sanieren der Fachhochschule Kaiserslautern und Dr. Dirk Funhoff von der BASF AG, die neue Konzepte und Technologien präsentierten.

Nach einer Studie von McKinsey im Auftrag des Bundes der deutschen Industrie (BDI) könnten allein im Gebäudesektor 58 Millionen Tonnen CO eingespart werden, wenn bei Neubau und Sanierung konsequent alle Möglichkeiten zur Energieeinsparung, der Energieeffizienz und dem Einsatz Erneuerbarer Energien angewandt würden.

“Mit den Anreizen einer verbesserten Förderkulisse verknüpfen wir die Erwartung, dass auch im Gebäudebestand der Einsatz der Erneuerbaren Energien zunimmt”, so Umweltministerin Conrad. Allerdings blieben Hürden, dies zeigten die bisherigen Erfahrungen. Für wirtschaftlich weniger Leistungsfähige, dies gelte auch für viele Familien und ältere Menschen, seien die höheren Investitionen nicht einfach zu stemmen. “Hier muss es eine effektive und differenzierte Förderung für alle Bevölkerungsgruppen – im übrigen auch für Hauseigentümer und Mieter – geben”, forderte Umweltministerin Conrad.

Strom ist seit 2000 um 46 Prozent teurer geworden, Heizöl um 70 Prozent, der Gaspreis hat sich verdoppelt. Die jährliche Energierechnung eines Drei-Personen-Haushalts ist seit 2000 von etwa 1300 Euro auf 2200 Euro gestiegen. Die Steigerung der Energiekosten sei für viele Menschen eine große Belastung, so Conrad. “Die beste Energie ist deshalb gerade bei Gebäuden die gesparte Energie, denn sie muss nicht erst importiert werden. Und sie schafft Arbeitsplätze, denn zunächst muss investiert werden.”

Auch die Industrie brauche wegen der Langfristigkeit von Investitionen Klarheit über künftige Anforderungen der Energieeinsparverordnung. “Die von der KfW definierten Anforderungen an den Gebäudeenergie-Standard – ergänzt um Passiv- und Energie-gewinngebäude – eignen sich hervorragend zur Festlegung der Schritte, die zum Ziel eines Null-Fossil-Gebäudes bis 2020 führen”, so Conrad. 42 Prozent der CO-Emissionen kommen aus dem Stromverbrauch der Gebäude. Deshalb müsse zusätzlich die konsequente Einführung eines Toprunner-Modells für Stromeffizienz betrieben werden. Diese Vorgabe sei im EU-Klimapaket übrigens nicht vorhanden, kritisierte Conrad.

Das Land ist Vorbild und unterstützt Spitzenstandards. Additiv zu den attraktiven Förderprogrammen des Bundes hat Rheinland-Pfalz ein Landesprogramm mit einem Volumen von 2 Millionen Euro aufgelegt, um die Markteinführung von Passiv- und Energiegewinnhäusern zu forcieren. Conrad: “Wir unterstützen damit auch die Spitzenstandards für energieoptimiertes Bauen. 500 bis 600 Passiv- oder Energiegewinnhäuser können mit einer attraktiven Förderung realisiert werden. Wir wollen die Markteinführung der Technologien und die Entwicklung von Know How für dieses anspruchsvolle Bauen beschleunigen.”

Aus den Vorträgen des Abends wurde deutlich, dass in den verschiedensten Gebäuden bereits heute der Passiv- oder Energiegewinn-Standard umgesetzt werden kann. In Rheinland-Pfalz wurden neben Wohn- und Mietshäusern auch Büro-, Hochschul- und Verwaltungsgebäude bereits in diesem zukunftsweisenden Standard realisiert. Es geht darum, den Technologietransfer zu fördern und zu organisieren. Moderne Gebäude erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen.

Der Bau von Energiegewinngebäuden, Passivhäusern sowie die energetische Sanierung von Altbauten stelle komplexe Anforderungen an Ingenieure, Architekten und die ausführenden Handwerker. Es gehe um neue Technologien, die die Realisierung einfacher und billiger machen.

Quelle: Ministerium für Umwelt und Forsten – Rheinlandpfalz (MUFVRLP)

Willi Harhammer

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