
Nachhaltige Bürgerkommune – nach Söders Art?
Nürnberg / München, 12. April 2011

“Unter Nachhaltigkeit versteht jeder etwas anderes”, das gibt Umweltminister Markus Söder zu. Aber warum übergab er genau jenen 34 Gemeinden (Liste siehe unten) das “Gütesiegel Nachhaltige Bürgerkommune”, und anderen nicht?
Zugegeben: Wildpoldsried im Allgäu, Neumarkt in der Oberpfalz, Schwarzenbruck in Mittelfranken oder Furth bei Landshut heben sich seit Jahr(zehnt)en wohltuend heraus aus der Masse: Alle arbeiten auf eine natürliche – nachhaltige? – Energieversorgung hin. Das dokumentieren Jahr um Jahr ihre Spitzenplätze in nachvollziehbaren Tabellen von Solarbundesliga und Co. Doch warum beispielsweise Nordhalben ausgerechnet in der Kategorie “Strukturelle Finanzkraft” auftaucht, weiß noch nicht einmal der 2. Bürgermeister: Die Gemeinde habe deutliche Finanzprobleme, gibt er zu.
Deshalb noch einmal die Frage: Wieso bekamen genau jene 34 Orte das Siegel? Auf der Webseite des Netzwerks Nachhaltige Bürgerkommune Bayern ist zu lesen: “Voraussetzungen für den Beitritt ins Netzwerk sind: Eine schriftliche Erklärung” und die Bereitschaft, ein Leitbild zu entwickeln. Gab es die Plakette also nur für das Durchhalten während einer zweijährigen Projektphase?
Ob das genügt, wirklich zu einer “Nachhaltigen Bürgerkommune” zu werden, daran habe ich starke Zweifel.
HEINZ WRANESCHITZ
Mehr (aber auch nicht viel mehr, zumindest aber die besiegelten Kommunen…) unter
www.nachhaltige-buergerkommune.de
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