Neues Zentrum für Photovoltaik: Thüringen wird Solarregion

Mit einem Festakt hat die Bosch Gruppe in Arnstadt ihr neues Zentrum für Photovoltaik mit einem Ivestitionsvolumen von 530 Millionen Euro in Betrieb genommen. Bis 2012 sollen hier 1000 neue Arbeitsplätze entstehen. Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht war mit dabei. Bosch baut seine Kapazitäten am Erfurter Kreuz mit einer Investition von einer halben Milliarde deutlich aus. Von Arnstadt aus sollen künftig die weltweiten Solar-Aktivitäten des Konzerns gesteuert werden. Mit einem neuen Solarkomplex des Bosch-Konzerns am Erfurter Kreuz nahe Arnstadt rückt Thüringen in die erste Reihe deutscher Solarstandorte vor. Nach zweijähriger Bauzeit nahm die weltweit agierende Bosch-Gruppe am Freitag ihre Fabrik zur Herstellung von Solarzellen in Betrieb, in der Ende 2012 über 3000 hoch qualifizierte und gut bezahlte Mitarbeiter beschäftigt sein werden.
“Der Standort ist von nun an das Kompetenzzentrum im Konzern”, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bosch-Gruppe, Franz Fehrenbach, anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) bezeichnete die Investition als “klares Bekenntnis zur Zukunft des Standorts”. Sie verwies darauf, dass der Freistaat schon Mitte der 90er Jahre die Weichen in Richtung verstärkter Nutzung alternativer Energien stellte. In der neuen Bosch-Fabrik werden sowohl die Bereiche Forschung und Entwicklung, die Fertigung von Solarzellen und -modulen sowie die Ausbildung unter einem Dach vereint. Von Thüringen aus soll künftig vor allem der europäische Markt beliefert werden, während ein fast baugleiches Schwesterwerk in Malaysia die asiatischen Kunden bedient. Vor dem Hintergrund der Berliner Kürzungen in der Solarförderung warnte Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) vor dem Ausbremsen einer wichtigen Zukunftsbranche: “Die Bundesregierung muss verlässliche Rahmenbedingungen und ausreichend Förderung bieten, damit sich die Solarbranche in Deutschland weiterhin gut entwickeln und gegenüber der weltweiten Konkurrenz durchsetzen kann”, sagte er. Die Eröffnung der neuen Solarfabrik von Bosch in Arnstadt zeige aus Machnigs Sicht, dass die Solarbranche ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und zugleich Jobmotor für Thüringen sei.
“Dass die Fotovoltaik auch bei der Bevölkerung ankommt, zeigt unser 1000-Dächer-Fotovoltaik-Programm in Thüringen, das seit Juli 2010 läuft und bei den Kommunen sehr gut ankommt. Ziel ist es, 45 Prozent des Stroms bis 2020 aus erneuerbaren Energien zu beziehen.”
Aus Sicht der Solarbranche selbst erfolgt die Bosch-Investition in Thüringen zu einem wichtigen Zeitpunkt. “Die Unternehmen leiden am Weltmarkt aktuell unter einem Preisverfall von 25 Prozent, wie er noch vor Monaten undenkbar war”, sagte Hubert Aulich als Sprecher des mitteldeutschen Solarnetzwerkes gegenüber unserer Zeitung. In Deutschland selbst seien die privaten Kunden durch die Debatten um die Solarförderung verunsichert, während die Chinesen mit Billigprodukten auf den Markt drängten.
Solar-Experte Aulich warnte die Thüringer Unternehmen vor einer Flucht in die Nische: “Nur wer schnell mit Neuentwicklungen auf den Markt kommt und diese in großer Menge anbietet, der hat echte Chancen zum Überleben.” Mittelfristig führe kein Weg um Solarenergie herum. Aulich: “Die Sonne scheint immer.” Quelle TLZ.de

Willi Harhammer

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