Saudi-Arabien ist beim Opec-Gipfel vorerst mit seiner Initiative gescheitert, Millionensummen für den Klimaschutz bereitzustellen.

In der Abschlusserklärung des zweitägigen Treffens der Staats- und Regierungschefs der Organisation Erdöl exportierender Länder fand die Idee eines gemeinsamen Klima-Topfs keine Erwähnung. So erklärte die Opec lediglich, sie teile die Klima-Sorgen der internationalen Gemeinschaft und betrachte die Erderwärmung als eine langfristige Herausforderung. Zudem unterstrich das Kartell die große Bedeutung von Energie bei der Bekämpfung der Armut.
Saudi-Arabien hatte zum Auftakt des Treffens am Samstag in Riad 300 Millionen Dollar zur Klima-Forschung bereitgestellt. Dagegen sagte Algeriens Energieminister Chakib Khelil am Rande der Konferenz: “Wir sagen nichts zu, und soviel ich weiß, hat auch kein anderes Land Zusagen gemacht.” Sein indonesischer Kollege Purnomo Yusgiantoro bestätigte dies auch für sein Land. “Das war eine saudische Initiative”, sagte Nigerias Ölminister Odein Ajumogobia. “Wir haben dazu keinen Standpunkt.” Ecuador erklärte, die Finanzierung des Klimaschutzes sei eine Aufgabe der reichen Industriestaaten.
Saudi-Arabien hatte für seine Initiative in den Gesprächen zur Vorbereitung des Gipfeltreffens geworben. Der größte Erdölproduzent will Forschungsarbeiten unterstützen, in denen nach Möglichkeiten für eine Reduzierung der Treibhausgase beim Einsatz von fossilen Brennstoffen gesucht wird.
Das erderwärmende Gas Kohlendioxid entsteht bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Öl, Gas oder Kohle. Opec-Generalsekretär Abdullah al-Badri hatte im Vorfeld erklärt, die Ölproduzenten seien bereit, einen Klima-Beitrag zu leisten und die Entwicklung einer Technologie zu unterstützen, mit der CO in tiefen Erdschichten gespeichert werden kann.
CHAVEZ NUTZT OPEC-GIPFEL FÜR SEITENHIEB GEGEN DIE USA
Ein ganz anderes Fass machte Venezualas Präsident Hugo Chavez auf: In seiner Rede warnte er vor einer Verdopplung des Ölpreises im Falle eines US-Krieges gegen den Iran. “Wenn die USA so verrückt sein sollten, Iran anzugreifen oder eine Aggression gegen Venezuela zu begehen, dann wäre der Ölpreis nicht 100 Dollar, sondern 200 Dollar”, sagte der Linkspolitiker und Gegner von US-Präsident George W. Bush. Im Atom-Konflikt mit der Regierung in Teheran haben die USA ein militärisches Vorgehen gegen das Opec-Mitglied Iran nicht ausgeschlossen. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad wollte gegen Ende des Gipfels am Sonntag das Wort ergreifen.
Die Frage des Ölpreises und einer eventuellen Veränderung der Opec-Fördermenge war auf dem Gipfel in Riad allerdings ausgeklammert. Das Thema soll auf einem gesonderten Treffen am 5. Dezember in Abu Dhabi erörtert werden. In der Abschlusserklärung von Riad bekräftigten die Opec-Staaten, den Markt “angemessen, rechtzeitig und ausreichend” mit Öl versorgen zu wollen. Sorgen über den schwachen US-Dollar wurden in dem Dokument nicht erwähnt.
Als enger Verbündeter Venezuelas war Ecuador zu Beginn des Gipfels nach 15-jähriger Pause in die Opec zurückgekehrt. Die Gemeinschaft nahm das südamerikanische Land als 13. Mitglied auf. Ecuadors linker Präsident Rafael Correa forderte umgehend eine Loslösung vom US-Dollar als Leitwährung: “Ich bin absolut dafür, Öl in einer stärkeren Währung zu handeln.”
Quelle: Reuters

Willi Harhammer

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