Siemens macht Energie mit Zukunft

Der Strom der Zukunft hat bei Siemens eine lange Geschichte: Bereits 1978 lieferte das Unternehmen Generatoren für das größte Wasserkraftwerk der Welt in Itaipú, zwischen Brasilien und Paraguay. Heute ist Siemens auf vielen Gebieten der regenerativen Energien führend. Zum Beispiel bei der Windenergie: Leistete die erste Turbine im Jahr 1979 noch 22 kW, so haben die größten Siemens-Turbinen heute 3,6 MW mit Wirkungsgraden bis 45 %. Weltweit sind 6 300 Siemens-Windanlagen mit einer Gesamtleistung von 5 500 MW in Betrieb. Allein in den USA konnte der Bereich Power Generation bislang Aufträge für Windkraftprojekte mit einer Leistung von 1 400 MW verbuchen: darunter 70 Turbinen mit 161 MW in Texas und mehrere Windparks mit insgesamt 600 MW in Florida. Ähnliches in Großbritannien: Bis 2009 installiert Siemens 140 Windturbinen in der Nähe von Glasgow, die mit 322 MW bis zu 200 000 Haushalte mit Strom versorgen können. Bei Offshore-Parks, also Anlagen auf offenem Meer, ist Siemens Weltmarktführer. Derzeit errichtet PG mit dem 110-MW-Projekt Lillgrund im Öresund bei Malmö den größten Offshore-Park Schwedens. Auch das Meer selbst wird für erneuerbare Energien an Bedeutung gewinnen. Das Joint-venture Voith Siemens Hydro entwickelt nicht nur leistungsstarke Turbinen und Generatoren für Wasserkraftwerke, sondern will auch die Wellenkraft des Meeres nutzen. Die weltweit erste Test-Anlage versorgt in Schottland 200 Haushalte mit Elektrizität. Ein in Deutschland noch junges Feld ist die Geothermie, die sich das nahezu unerschöpfliche Wärmereservoir der Erde zunutze macht. Dabei wird heißes Wasser aus einer Gesteinsschicht in mehreren Kilometern Tiefe in einen Verdampfer gepumpt. Dort wandelt es ein spezielles Arbeitsmittel in Dampf um, der wiederum eine Turbine und einen Generator antreibt und so CO-freien Strom erzeugt. Derzeit baut Siemens bei München das weltweit modernste Kraftwerk dieser Art. Die Anlage mit 3,4 MW Leistung wird ab Sommer 2007 bis zu 6 000 Haushalte mit Strom und 20 000 mit Wärme versorgen. Biomasse-Kraftwerke sind CO-neutral. Bei der Verbrennung organischer Produkte wie Holz oder Müll wird in etwa so viel CO freigesetzt, wie die Pflanzen vorher zum Wachsen benötigten. Besonders leistungsfähig ist z.B. das Biomasse-Heizkraftwerk in Wien: mit 24 MW elektrischer Leistung und 37 MW für Fernwärme. 50 000 Haushalte versorgt das Kraftwerk mit Strom, 12 000 mit Wärme. Natürlich gehört auch die Solarenergie ins Portfolio regenerativer Energien. Zwar entwickelt Siemens keine Solarzellen mehr, seit 2001 Siemens Solar an Shell verkauft wurde, dennoch bietet das Unternehmen nach wie vor Technologien für Solarkraftwerke an – z.B. Dampfturbinen für das solar-thermische Kraftwerk Nevada Solar One, dessen Kollektoren sich über 1 km² Fläche erstrecken. Sie bündeln das Sonnenlicht und reflektieren die konzentrierte Energie auf ein mit Thermo-Öl gefülltes Stahlrohr. Das Öl erwärmt sich und erhitzt in einem Wärmetauscher Wasser. Der entstehende Dampf treibt eine 64-MW-Dampfturbine von Siemens an. Ab Sommer 2007 soll die Anlage etwa 40 000 Haushalte mit Strom versorgen. 

Willi Harhammer

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