Solarkrise spitzt sich zu: 50 Prozent aller Solarfirmen könnten 2010 nicht überleben

Das Research-Unternehmen “The Information Network” glaubt, dass die Hälfte aller heute existierenden Solarunternehmen im nächsten Jahr in ernsthafte Schwierigkeiten kommen und mit dem Überleben kämpfen wird. Weiterhin belasten fallende Preise und gigantische Überkapazitäten die Branche.
Die durchschnittliche Lagerhaltung in der Solarindustrie liege mit 122 Tagen im laufenden Jahr deutlich über den 71 Tagen des Jahres 2008, teilte The Information Network am vergangenen Freitag mit. Die Kapazitätsauslastung sei hingegen in diesem Jahr drastisch auf nur noch 27,9 Prozent zurückgegangen, nachdem dieser Wert 2008 noch bei 48,0 Prozent gelegen hätte. Einer der Hauptgründe für die Verschlechterung der Kennzahlen sei die Angebotserhöhung chinesischer Solarfirmen in der Größenordnung von einem Gigawatt.
Preise runter…
Die durchschnittlichen Verkaufspreise für Solarmodule befänden sich weiterhin im freien Fall. Sie haben sich seit dem dritten Quartal 2008 von 4,05 Dollar auf aktuell nur noch 1,80 Dollar pro Watt mehr als halbiert. Damit liegen sie bereits heute unter den 1,85 Dollar, die The Information Network eigentlich erst für Ende 2009 prognostiziert hatte.
… Lagerhaltung rauf
Die Marktforscher rechnen nicht mit einer drastischen Drosselung der Produktion als Reaktion auf die massive Angebotsausweitung in China. Einige Experten erwarten sogar eine Erhöhung der Kapazitätsauslastung, um durch Ausnutzung von Skaleneffekten die Produktionskosten zu senken und so gegenüber den chinesischen Firmen halbwegs konkurrenzfähig zu bleiben. Die Folge einer solchen Entwicklung sei allerdings eine weitere Erhöhung der durchschnittlichen Lagerhaltung auf 133 Tage bei gleichzeitiger Reduzierung der Auslastung auf nur noch 25,7 Prozent, erwaten die Martkforscher von The Information Network.
Kein Ende in Sicht
Die durchschnittlichen Verkaufspreise könnten 2010 auf 1,00 Dollar pro Watt fallen, ein Jahr später dann sogar auf nur noch 0,50 Dollar. Einen derartigen Preisverfall dürften 50 Prozent der über 200 Solarfirmen nicht überleben, so die Schlussfolgerung des Research-Unternehmens.
Firmenpleiten und Gewinner
Der düstere Ausblick von The Information Network deckt sich mit vielen Expertenstimmen der letzten Wochen. Zahlreiche Unternehmen befinden sich aufgrund des rapiden Preisverfalls schon heute in einer fast aussichtslosen Situation, Firmenpleiten scheinen in den nächsten Monaten unvermeidbar zu sein. Andererseits führt der drastische Preisverfall schneller zur Wirtschaftlichkeit des Solarstroms – und das völlig ohne Subventionen. Unternehmen, die in der Lage sind, ihre Produktionskosten schnell und deutlich zu reduzieren, dürften als Gewinner aus der aktuellen Solarkrise hervorgehen – größtenteils dürfte es sich dabei um chinesischen Anbieter handeln. DER AKTIONÄR rät, auf die beiden führenden chinesischen Solarfirmen zu setzen: Suntech Power und Yingli Green Energy.

Willi Harhammer

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