Solarmobil Erlangen e.V. ist 25 Jahre alt: Langer Kampf fürs E-Mobil mit Ökostrom

25 Jahre Solarmobil Erlangen e.V. (SME): Am Wochenende 30. April / 1. Mai feiert Deutschlands erster Solar- und Elektromobilverein ein Viertel Jahrhundert ehrenamtlichen Einsatz fürs Elektroauto.

“Es hat eine ganze Generation gedauert, bis sich jetzt endlich was bewegt. Hoffentlich ist das auch nachhaltig!” Vereinsvorstand Peter Maier ist noch nicht sicher, ob der aktuelle Hype rund um Elektromobilität wirklich ernst gemeint ist.

Zwar hat Bundeskanzlerin Angela Merkel gefordert, bis 2020 müssten 2 Mio. Elektroautos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Autobauer von BMW bis über VW bis Mercedes schreiben Dutzende Stellen für entsprechende Ingenieure aus. Doch bei dem in Ökokreisen wohlbekannten Erlanger Verein fragt scheinbar niemand aus der Großindustrie nach. Noch nicht einmal Anfragen der hiesigen, bekannten Elektronik- und Autozulieferfirmen gebe es, gibt Maier traurig zu. 

Dabei wäre es sinnvoll, “dass einige auf unseren Erfahrungsschatz und unsere Fachleute zurückgreifen würden. Dann bräuchten sie nicht alles neu erfinden”, meint Maier und erwähnt elektrische Antriebs- und Batterietechnik, Steckersysteme für Ökostrom aus dem Netz. Doch die SMEler lassen sich nicht unterkriegen: Einige haben selbst Firmen gegründet, in denen sie ihre E-Mobilkenntnisse nutzen.

Dass der SME von Anfang an auf Qualität und Nutzwert setzte, zeigt das so genannte “Erlanger Solarmobil”, das erste seiner Art mit Straßenzulassung: Das ist bereits 1986 entwickelt worden, auf Basis eines Vespa-Kleintransporters, mit Solarzellen über der Ladefläche und in den Seitenwänden. Und es fährt immer noch, wie bei der Jubiläumsausstellung am 1. Mai am Vereinsheim Schillerstraße 54 und vor der benachbarten Karl-Heinz-Hiersemann-Halle zu sehen sein wird.

Viel Forschungsgeld ist nicht in die Vereinskassen geflossen; nur einmal war der SME dabei, um Hybridfahrzeuge mit “konventionellem” und Elektromotor zu testen. Dennoch sei das Engagement der Vereinsmitglieder ungebrochen, sagt Peter Maier. Ob ein Ultraleichtflugzeug, ein Trialmotorrad, Solarfahrzeugmodelle: (Fast) alles, das mit einen E-Motor fährt werden kann, haben die Erlanger schon aus- oder umgerüstet.

Und wenn heute Atomkonzerne Elektrotankstellen aufbauen, um ihre Umweltfreundlichkeit zu beweisen, dann können SMEler nur lachen: In Erlangen laden bereits seit Jahrzehnten einige solche Zapfsäulen E-Mobilisten zum kostenlosen Strombezug ein. Denn “alltagstaugliche Elektrofahrzeuge schaffen im solaren Netzverbund”, das war das Motiv der E-Auto-Pioniere aus der Siemensstadt. Und an dem Ziel arbeiten sie weiter: Viele von ihnen sind Vorreiter, bewältigen ihren täglichen Arbeitsweg mit einem E-Mobil. So wie Vorstand Maier: der pendelt zwischen Herzogenaurach und Fürth.

Mangels geeigneter Publikationen wurde der Verein auch zum Verleger: Was heute “E-Mobile plus Solar” heißt, startete einst als erste deutschsprachige (Vereins-)Zeitschrift für Elektromobilität. Natürlich in Erlangen.
HEINZ WRANESCHITZ

Infos:
www.solarmobil-verein-erlangen.de/

Willi Harhammer

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