Stimmung in der Solarbranche hellt sich auf – Nachfrage zieht an

Stimmung in der Solarbranche hellt sich auf – Nachfrage zieht an

Solarbranche atmet auf…

Endspurt zum Jahresende hebt deutschen PV-Markt 2016 auf Vorjahresniveau – Bundesverband Solarwirtschaft erwartet erstmals seit 2012 wieder wachsenden Inlandsmarkt.

Nach einem jahrelangen Rückgang der Photovoltaiknachfrage in Deutschland hat die heimische Solarbranche die Talsohle inzwischen durchschritten. Ein Endspurt zum Jahresende hob die Nachfrage nach Solarstromanlagen 2016 sogar geringfügig über das Vorjahresniveau. Im letzten Jahr wurden nach Daten der Bundesnetzagentur rund 51.900 neue Solarstromanlagen mit einer Leistung von rund 1,52 Gigawattpeak (GWp) neu installiert (nach 51.000 Solarstromanlagen mit 1,46 GWp im Vorjahr 2015).

“Die Sonnenfinsternis ist vorbei und die Zeichen stehen endlich wieder auf Wachstum”, freut sich Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. “Bereits seit einigen Monaten verzeichnen wir in wichtigen Marktsegmenten ein spürbares Anziehen der Nachfrage. Offensichtlich spricht es sich zunehmend rum, dass sich Solaranlagen wieder rechnen.” Die Preise selbst erzeugten Solarstroms sind in den letzten zehn Jahren um gut 80 Prozent gesunken und liegen inzwischen oft nur noch halb so hoch wie konventionelle Verbraucher- und auch Gewerbestromtarife.

Während die Photovoltaiknachfrage im Ausland seit Jahren boomt, rechnet die Interessenvertretung der Solar- und Speicherunternehmen in Deutschland erst in diesem Jahr wieder mit einem Marktwachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich. Dieses werde durch attraktive Renditeerwartungen und niedrige Finanzierungskosten befördert.

Neben den stark gesunkenen Photovoltaikpreisen dürfte dazu auch beitragen, dass ein Großteil künftiger Investoren den selbst erzeugten Solarstrom weiterhin selbst verbrauchen darf und auch künftig an keiner Auktion teilnehmen muss, um eine Förderberechtigung für den eingespeisten Überschussstrom zu erzielen. Die Verpflichtung zur Teilnahme an einer Ausschreibung gilt seit Jahresbeginn nur für Solarkraftwerke im industriellen Maßstab ab einer Leistung von über 750 kWp. Eigenheimbesitzer und die meisten Gewerbebetriebe sind von der letzten EEG-Novelle nicht betroffen.

Hintergrund:
Spätestens seit dem zweiten Halbjahr 2016 verzeichnete die PV-Inlandsnachfrage einen Schub. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum 2015 wuchs die Nachfrage nach Solarstromanlagen auf Gebäuden und baulichen Anlagen nach Statistiken der Bundesnetzagentur um über 80 Prozent (vgl. Pressegrafik). Zum Jahresende gab es einen regelrechten Endspurt, der zu relevanten Teilen das Resultat von Vorzieheffekten infolge der Absenkung der Ausschreibungsgrenze auf 750 kW zum 1.1.2017 nach dem EEG 2017 sein dürfte.

Die weitere Entwicklung der Photovoltaikinlandsnachfrage wird sich nach BSW-Einschätzung vorerst vermutlich in engen Grenzen halten: “Vom Erreichen der Pariser Klimaziele bleiben wir weit entfernt. Überzogene Fördereinschnitte, die Belastung mit der EEG-Umlage sowie die Deckelung und Umstellung der Förderung großer Solarstromanlagen auf Ausschreibungen haben der Branche in den letzten Jahren sehr geschadet. Viele Unternehmen haben sich in der Folge aus der Solartechnik zurückziehen müssen. Von diesen politischen Fehlentscheidungen werden wir uns nur langsam erholen”, so Körnig.

Für den Rest der Legislaturperiode wünscht sich der Verband von der Bundesregierung eine Verbesserung der Marktbedingungen für Solare Mieterstromangebote und eine angemessene Berücksichtigung der Solarenergie bei den jüngst vorgelegten Regierungsplänen für ein Gebäudeenergiegesetz. “Spätestens nach der Bundestagswahl müssen die Ausbauziele dann deutlich angehoben und verbliebene Markthindernisse endlich beseitigt werden. Andernfalls werden wir den stark wachsenden Bedarf nach klimafreundlicher Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität nicht decken können”, so Körnig.

Solartechnik ist längst kein Kostentreiber mehr. Jedes zusätzlich installierte Gigawatt Photovoltaik wirkt sich nach BSW-Berechnungen auf den Strompreis nur noch mit 0,015 Cent je Kilowattstunde aus. Durch die gleichzeitige Verdrängung fossiler Energie mit hohen Klimafolgekosten sei die Gesamtbilanz eindeutig positiv.

In einer Studie für den Thinktank Agora Energiewende kam das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme bereits 2015 zu dem Schluss, dass die Sonnenenergie schon bald in vielen Teilen der Welt die günstigste Stromquelle sein wird.

Willi Harhammer

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