Strom aus dem Meer

Die Meere bedecken zu fast einem Dreiviertel die Erdoberfläche. Sie regulieren unser Klima und tragen zur unserer Ernährung bei, sorgen für die Wolkenbildung und beherbergen noch nicht erschlossene Ressourcen. Sie sind aber auch für die Bildung der Hurrikane und Tsunamis verantwortlich, die Wellen tragen Felsen ab, und Gezeiten sorgen für Überflutung ganzer Landstriche. Kurzum: in den Meeren steckt ein enorme, teilweise zerstörerische Kraft, die wir noch nicht sinnvoll einsetzen können.
Ein großer Teil dieser Urkraft steckt in den Meeresströmungen. Ohne den warmen Golfstrom würde es beispielsweise in Europa kalt wie in Sibirien werden. Damit Europa mit erträglichen Temperaturen durch den Winter kommt, sind gewaltige Dimensionen vonnöten, die der Golfstrom auch erfüllt: 50 Millionen Kubikmeter Wasser transportiert er in der Sekunde, dreißigmal so viel wie in allen Flüssen der Erde zusammengenommen.

Die ersten Versuche, dieses Potential anzuzapfen, sind in England gemacht worden. Das britische Energieministerium beauftragte das Unternehmen The Engineering Business Ltd. mit der Entwicklung eines Meeresstromgenerators, der mittels oszillierender Bewegung riesiger Gleitflügel in der natürlichen Meeresströmung elektrischen Strom erzeugen soll. Stingray heißt die Konzeption für die lange vernachlässigte Energiequelle. Der 150 kW starke Prototyp wurde im September 2002 im Yell Sound vor den Shetlandinseln installiert und erfolgreich getestet. Der Sprecher des Unternehmens äußerte sich enthusiastisch über die Entwicklung eines 500 kW Generators, der in absehbarer Zeit seinen Beitrag an umweltfreundlichen Strom für Großbritannien leisten soll.

Willi Harhammer

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