Studie: Die wahren Kosten der Kernenergie

Auf dem Energiemarkt wird die Atomenergie den Wettbewerb verlieren.

Die vorliegende Studie widmet sich den Kosten der Kernenergie, um eine erste fachlich fundierte Grundlage für die Diskussion über dieses Thema zu bieten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Vorbehalte gegen die Nutzung der Kernenergie aus legitimen Sicherheitsinteressen um den Vorbehalt der Unwirtschaftlichkeit der Kernenergie erweitert werden können. Die Gewinne die Einzelne aus dem Betrieb von KKW ziehen können, dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese und die restlichen nicht durch den Strompreis bezahlten Kosten auf Grund rechtlicher Rahmenbedingungen von der Gesellschaft indirekt getragen werden. Die Gefahren der Kernenergie durch Unfälle sowie die schwerwiegenden Probleme, die sich aus den radioaktiven Abfällen ergeben und die Gefahren der Proliferation sind allgemein bekannt. Das letzte verbleibende Argument, das übrig geblieben ist, nachdem die Realität gezeigt hat, dass„sicher“ und „sauber“ nicht zutreffend sind, ist „billig“. In der europäischen Debatte über eine Renaissance, oder besser über lebensverlängernde Maßnahmen für die Kernenergie, geht es neben der sich bei fundierter Betrachtung als falsch herausstellenden CO2-Freiheit, immer mehr um die Kostenfrage. Betrachtet man die Träume der Frühzeit der Kernenergienutzung, in denen von praktisch kostenloser elektrischer Energie die Rede war, so zeigt die Realität, dass in den wenigen Ländern mit Kernenergienutzung die Elektrizitätspreise weit von diesen Versprechungen weg sind. Richtet man den Blick auf die aktuelle Debatte in Europa, zeigt sich, dass trotz der zahlreichen bestehenden direkten und indirekten Bevorzugungen kein einziges Kernkraftwerk auf Grund wirtschaftlicher Überlegungen errichtet wird. Zusätzlich zu den bestehenden finanziellen Vorteilen der Kernenergie, wie massive Haftungsbeschränkungen, staatlichen Kreditgarantien und desgleichen mehr, wollen Errichter staatliche Garantien für die Stromabnahme zu Preisen die jenseits des doppelten Marktpreises liegen und das inflationsangepasst über mehrere Jahrzehnte. Die derzeitigen Bestrebungen der Europäischen Kommission die Kernenergie im Bereich staatlicher Subventionen mit erneuerbaren Energieträgern pauschal gleichzustellen, ist eine gefährliche Entwicklung für die Energiewende in Europa. Noch unverständlicher wird die Initiative der Europäischen Kommission im Lichte ihrer eigenen Ausblicke für die Transformation der Energiesysteme bis zum Jahr 2050. Es wird davon ausgegangen, dass ein kompletter Umstieg auf erneuerbare Energieträger ohne Verzicht auf Versorgungssicherheit möglich ist. Durch die Unterstützung der Initiative ist es möglich die Kommission darauf aufmerksam zu machen, dass die generelle Ausnahme der Sackgassentechnologie Kernenergie aus dem Förderverbot nach Art. 107f AEUV nicht im Sinne der Bürger/innen der Europäischen Union ist. Die Unterstützung einer Technologie, die nicht nur potentiell die Lebengrundlagen von vielen Menschen massiv gefährdet, sondern auch eine volkswirtschaftlich größere Belastung als ihre Alternativen darstellt, muss jedenfalls so schnell wie möglich eingestellt werden. Quelle: Wiener Umweltanwaltschaft 2013

Willi Harhammer

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