Unter dem Hochbad geht’s heiß her

Unter dem Hochbad geht’s heiß her
Der Weg führt vorbei an den Umkleidekabinen der Herren, den kleinen Schließfächern, einmal um das Mündener Hochbad herum, bis ein großer Schornstein auf der Wiese sichtbar und ein monotones Surren zu hören ist. Beides lässt erahnen, dass hinter der Tür, vor der man jetzt steht, Großes vor sich geht. Reinhard Schröder, bei den Versorgungsbetrieben Hann. Münden (VHM) zuständig für Wasserwerke und Hochbehälter, schließt die Tür auf, die den Weg in den Keller des Bades freigibt. Einige Stufen führen nach unten, durch einen grün gedämmten Durchgang hindurch. Es riecht stark nach Chlor, die Kanister stehen direkt am Eingang und Wasser plätschert im Hintergrund – es kommt aus den Rinnen am Beckenrand. Am auffälligsten ist jedoch die extreme Wärme. Der Grund dafür steht in einem angrenzenden Raum: ein Blockheizkraftwerk mit dem das Hochbad seine eigene Wärme und Strom für Mündener Bürger produziert. Seit Anfang der 1990er Jahre verfügt das Bad über den eigenen Energieproduzenten – eine kleine Besonderheit. “Nicht jedes Schwimmbad kann sein Wasser heizen”, sagt Thomas Günther, technischer Leiter der VHM, ein wenig stolz. Ursprünglich wurde es eingerichtet, um Bedarfsschwankungen der Stromkunden auszugleichen. 2004 wurde das kleine Heizkraftwerk komplett erneuert. “Der Wirkungsgrad ist seitdem sehr viel höher”, erklärt Günther.
Drückende Hitze
Schröder betritt den Raum mit dem Kraftwerk. Er muss seinen Kopf einziehen, überall an der niedrigen Decke verlaufen dicke Rohre. Jetzt wird die Hitze drückend, der Lautstärke-Pegel steigt rasant. “Vor allem wegen der Geräuschentwicklung befindet sich das Werk unter der Erde”, sagt Günther.
Es wird sofort klar, warum die Bezeichnung des Kraftwerks mit dem Zusatz “Block” versehen ist. Ein kompakter silberner Kasten steht im Zentrum des Raums, von dem auf der linken Seite ein riesiger, warmer Schlauch Abgase wegführt. Betrieben wird das Blockheizkraftwerk mit Erdgas.
Schröder entfernt die Abdeckung des Werks mit einem Schlüssel, dahinter werden ein Generator und ein Verbrennungsmotor sichtbar. Günther: “Das Heizkraftwerk arbeitet elektrisch mit einer Leistung von 120 Kilowatt und thermisch mit einer Leistung von 200 Kilowatt.” Im Klartext bedeutet das: Für angenehm warmes Schwimmbadwasser erzeugt der kompakte silberne Kasten jährlich 550 000 Kilowattstunden Energie und 300 000 Kilowattstunden Strom, der in das öffentliche Netz der Stadt eingespeist wird. Mit dieser Menge können etwa 100 Mündener Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.
Genialer Nebeneffekt
“Dass wir mit dem Blockheizwerk auch noch Strom produzieren können, ist ein genialer Nebeneffekt”, freut sich Günther. Von Alexandra Müller Quelle:www.HNA.de

Willi Harhammer

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