Dieser Textausschnitt stammt aus dem „heiligen Buch“ des Konfuzianismus und ist ungefähr schon 1800 Jahre in der Kulturgeschichte verankert – aber wie können wir diesen Gedanken in Einklang mit den neuen Nachrichten aus China bringen? Am Karfreitag erreichte uns die Neuigkeit, dass in zwei Bergbauregionen in China Mienenarbeiter verunglückt waren. In den frühen Morgenstunden sind in zwei verschiedenen Provinzen mehr als 80 Menschen bei zwei Grubenunglücken gestorben. Leider sind diese beiden Vorfälle in China keine Seltenheit, sondern passieren immer wieder. Doch wofür sind all diese Menschen gestorben?
Sie sind für einen niedrigen Kohlepreis gestorben. Kohle wird international gehandelt, deshalb versucht man in jedem Land den Preis für den „schwarzen Energieträger“ zu drücken. Am billigsten kann man die Kohle in China abbauen – ohne Arbeitsrecht, ohne Gewerkschaft und ohne den geringsten Schutz für Leib und Leben der Kohlekumpel. Insgesamt kann die Kohleindustrie so den Preis drücken, um uns die Lüge zu erzählen, dass Kohle günstiger sei.
Preistechnisch gesehen, ist Kohle günstiger – weil man das Leben der Kumpel gefährdet und für einen günstigen Preis opfert. Die Folgekosten, die natürlich nicht in die Kostenkalkulation mit einfließen, sind Menschenleben in Vergangenheit, Gegenwart und Schäden an der Umwelt. Leider zahlt nicht die Kohleindustrie die Schäden an unserer Natur, sondern der Steuerzahler. Ich kann mich nur mit Schrecken an die Kosten für die wieder „Urbarmachung“ der Kohlegebiete in der ehemaligen DDR erinnern.
Verschleierte Kosten und Menschenleben sind im heutigen Kohlepreis zu finden und dennoch betreiben wir in Europa die Kohlekraftwerke mit dem „schwarzen Energieträger“! Aus moralischen und wirtschaftlichen Gründen steigen deshalb immer mehr Menschen auf Solarenergie um. Jedes Mal, wenn ich eine Solaranlage sehe, bestärkt sich meine Hoffnung, dass weniger Menschen bei Grubenunglücken ums Leben kommen und die Umwelt für meine Kinder erhalten bleibt. Es ist und bleibt in den meisten Kulturen (aus gutem Grund verankert): Was du nicht willst, dass man dir tu´, das füg´ auch keinem anderen zu!