Will die Kanzlerin keine Solarbranche mehr?

Metropolregion Nürnberg, Januar 2011. Gestern Abend hat sich die Kanzlerin Angela Merkel mit Vertretern aus der Energiebranche über die Zukunft der deutschen IKT-Politik getroffen. Bei dem Spitzentreffen waren Vorstände von Eon, RWE, EnBW, BASF, Siemens und Bosch. Auf die berechtigte Frage, warum keine Vertreter aus der Öko-Branche dabei waren, antwortete Regierungssprecher Seibert, dass die großen Energieversorger im Bereich der erneuerbaren Energien engagiert seien. Dass die Interessen der Energieversorger nicht den erneuerbaren Energien entspricht ist wohl klar, den hier gibt es Ängste, dass sich in der Zukunft jeder mit einem eignen Energie System versorgen kann. 

Greenpeace ist entsetzt

Dem Handelsblatt zufolge fürchten Parteien wie SPD und Grüne nun, dass das bisher besonders umfangreiche deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz über eine europaweite Angleichung ausgehebelt werden könnte. Die Wirtschaftszeitung schreibt: “EU-Energiekommissar Oettinger will die nationalen Fördersysteme für den Ökoenergieausbau anpassen. Dadurch müssten die EEG vereinbarten Gelder auf einen EU-einheitlichen Satz zurückgefahren werden.” Das würde mit deutlichen Einschnitten einhergehen. Greenpeace spricht daher sogar von einem “Schlachtplan gegen Energie aus Wind, Sonne, Biomasse und Wasser”. Dass die Lage ernst ist zeigte jüngst der Umstand, dass sogar der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) eine vorgezogene Senkung der Stromvergütung um bis zu 12 Prozent schon Anfang Juli statt erst Anfang 2012 vorgeschlagen hat. Dies klingt nach einem Versuch der Schadensbegrenzung. Zwar ist Deutschland bisher der Solar Nabel der Solarwelt. Doch künftig springen Asien und die USA als Wachstumsmotoren ein. Daher entwickelten sich zuletzt besonders chinesische Solarhersteller (Yingli, Trina, Suntech) relativ gut. In den deutschen Solaraktien ist schon sehr viel negatives eingepreist. Bleibt der Worst-Case – eine Deckelung der Förderung oder eine komplette Abschaffung des deutschen EEGs aus – könnten die überverkauften Solarworld, Q-Cells und Co vor einer Trendwende stehen. Auch aufgrund der neuen Aussagen von Oettinger, dass Solarstrom künftig dort produziert werden solle, wo die meiste Sonne scheint – es aber für den Stromtransport noch die Leitungen fehlen – bleibt der europäische Kabel-Spezialist Nexans aussichtsreich. Es bleibt abzuwarten was passiert, Willi Harhammer, Geschäftsführer von Ikratos Solar und Energietechnik meint: “Es wird eine Konsolidierung geben, spätestens in zwei Jahren wird sich der Markt bereinigt haben und Mitnahmeeffekte durch Investoren ausgeschlossen werden. Für den Privathaushalt und Gewerbetreibenden gilt: Nach wie vor ist es eine gute Möglichkeit sich eine Photovoltaikanlage aufs Dach zu schrauben und damit eigenen Strom zu erzeugen.”

Willi Harhammer

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