Windkraftwerke mit Kernkraftgeschmäckle

Jetzt kommt zusammen, was nicht zusammen gehört: Der französisch-deutsche Kernkraftkonzern Areva erwirbt 51% an der Windkraftwerksfirma Multibrid.
Mit der “Erwerb von 51% an Multibrid, einem in Deutschland ansässigen Windkraftanlagenentwickler und -hersteller, der sich auf sehr leistungsstarke off-shore-Turbinen spezialisiert hat” (Areva-Info) dringen die Atomnutzer in eine neue Dimension vor beim Versuch, mit Engagement in Ökotechnik die Schwierigkeiten der Kernkraft in Deutschland zu kompensieren. Bei Areva liest sich das so: “Der Kauf von Multibrid verstärkt die strategische Position von AREVA bei der Stromerzeugung ohne CO-Ausstoß anhand von zusätzlichen Angeboten in den Bereichen der Nukleartechnologien und der erneuerbaren Energien.”

Zwar schauten die Atomnutzer auch bisher schon in den Wind: “Areva Energietechnik GmbH, Niederlassung Bremen ist spezialisiert auf die Energieanbindung von der Windkraftanlage bis zur Einspeisung in das öffentliche Netz, einschließlich Windparkverkabelung”, heißt es bei iwr.de. Und am 5. Januar 2006 wurde bekannt, “dass die französische Areva-Gruppe einen Anteil von 20,9 Prozent am Grundkapital von REpower halte. Inzwischen hält der französische Atomkonzern offenbar fast 30 Prozent der Aktien des Windkraft-Unternehmens REpower Systems AG”, weiß ngo-online.de.

Doch der “Erwerb von 51% an Multibrid, einem in Deutschland ansässigen Windkraftanlagenentwickler und -hersteller, der sich auf sehr leistungsstarke off-shore-Turbinen spezialisiert hat” (Areva-Info) ist eine neue Dimension beim Versuch, mit Engagement in Ökotechnik die Schwierigkeiten mit Kernkraft in Deutschland zu kompensieren. Bei Areva liest sich das so: “Der Kauf von Multibrid verstärkt die strategische Position von AREVA bei der Stromerzeugung ohne CO-Ausstoß anhand von zusätzlichen Angeboten in den Bereichen der Nukleartechnologien und der erneuerbaren Energien.”

Speziell für Offshore-Windparks entwickelt Multibrid 5-MW-Windkraftwerke, dessen einziger Eigentümer bisher Prokon Nord war. Nun ist Multibrid ein Gemeinschaftsunternehmen, bei dem Areva das Sagen hat. 150 Millionen Euro hat sich Areva diesen Kauf kosten lassen.

Achja, fast hätte ich’s vergessen: An Areva ist Siemens mit immerhin 34% beteiligt. Die Firma, die vor Jahrzehnten den Growian in derselben Erlanger Konstruktionsabteilung entwickeln ließ, in der auch das Kernkraftwerk Kalkar geplant wurde. Weder das einarmige 3-MW-Windungeheuer Growian noch der Schnelle Brüter Kalkar gingen bekanntlich je wirklich in Betrieb: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Und auch dem Erfinder Constant Seiwerath wird Areva nicht unbedingt folgen: “Nur wer langfristig denkt, kann kurzfristig handeln” ist das Motto des Luxemburgers. Dessen “Automatische Pitch-Regelung für Klein-Windkraftanlagen”, vorgestellt auf der IENA 2006, kommt bis heute nirgends zum Serien-Einsatz. (Foto: Wraneschitz bildtext.de)

Willi Harhammer

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