Deutscher Photovoltaik-Markt stagnierte im Jahr 2007

Neue Berechnungen auf Basis von Daten des BDEW und des SFV deuten auf Nullwachstum im deutschen Photovoltaikmarkt hin / Grund: Einbrüche bei Kleinanlagen und im Bereich der Landwirtschaft wegen zu starker Senkung der Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Während die deutsche Solarindustrie nach Angaben des Bundsverbandes Solarwirtschaft (BSW) im Jahr 2007 ein massives Wachstum erzielte und Solarstromanlagen für über zwei Milliarden Euro exportierte, stagnierte der deutsche Heimatmarkt für Solarstrom im vergangenen Jahr möglicherweise zum zweiten Mal in Folge. Dies berichtet die “Photovoltaik – Das Magazin für Profis” aus dem Solarpraxis Verlag in ihrer aktuellen Ausgabe (5/2008). “Zwei zu eins für eine Stagnation in 2007, so lautet der Zwischenstand nach der Auswertung von drei Hochrechnungsmethoden für den Photovoltaik-Markt in Deutschland”, erklärt Karl-Heinz Remmers, Mit-Herausgeber des B2B-Magazins. Kommt eine Hochrechnung auf Basis von Daten regionaler Netzbetreiber auf ein Marktvolumen von rund 1,1 GWp in 2007, deuten Berechnungen auf Basis vorläufiger Abrechnungsdaten zur Strommenge aus Solarstrom von Seiten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf eine Stagnation hin. Dies würde einem Marktvolumen von 800 bis 850 MWp für die Jahre 2006 und 2007 entsprechen.

Ebenfalls kein Wachstum zeigt sich nach Hochrechnung des Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) auf Basis einer Auszählung von “Frühmeldern” der ans Netz angeschlossenen Photovoltaik-Anlagen. Grundlage dieser Auswertung ist die Verpflichtung der Netzbetreiber, ihre Daten öffentlich im Internet zugänglich zu machen. In den Vorjahren korrelierten die Trends dieser “Frühmelder” mit den später im Internet veröffentlichten Gesamtdaten. Der Aachener Verein hat bisher Angaben für 240 MWp ausgewertet, die wie schon 2006 eine Stagnation des Marktes ergeben. Als Gründe für die mögliche Stagnation geben der Verein sowie Handwerker und Großhändel starke Einbrüche des Marktes für Kleinanlagen sowie in der Landwirtschaft an. Als Grund hierfür werden neben Lieferengpässen vor allem die starke Degression der Solarstromvergütung im Rahmen des EEG genannt.

“Bislang gibt es zur Erhebung exakter Zahlen keine hundertprozentig sichere Methode”, erklärt Remmers im aktuellen Photovoltaik-Heft. “Hier besteht dringender Nachbesserungsbedarf durch die Bundesnetzagentur, Politik sowie durch die Markteilnehmer selbst. Es ist sehr gefährlich, wenn die Politik in Zeiten von Gesetzesanpassungen in einem jungen Markt auf Basis von ungenauen Zahlen agiert.”

Willi Harhammer

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