EEG-Novelle ist Erfolg für Klimaschutz und Solarbranche

Solarstrom-Magazin PHOTON: Anne Kreutzmann, Chefredakteurin des Solarstrom-Magazins PHOTON, erklärt zur heute vom Bundestag beschlossenen Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes:

“Durch das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werden Solaranlagen deutlich preiswerter – nicht nur hierzulande, sondern weltweit. Denn Deutschland gibt als größter Solarmarkt die Preise international vor. Damit dürften Solarmodule bald auch in Entwicklungsländern bezahlbar werden. Außerdem werden die ersten von Förderungen unabhängigen Märkte entstehen. Dann wird die Photovoltaik noch schneller wachsen als bisher und kann so eine wichtige Rolle bei der weltweiten Verminderung von Treibhausgasen spielen. Damit ist die deutlich schnellere Absenkung der Vergütung ein großer Erfolg für den Klimaschutz.

Positiv ist auch, dass die neuen Förderbedingungen weiterhin keine Begrenzung der jährlichen Zubaumenge vorsehen. Jeder Hersteller kann auch weiterhin sicher sein, seine Produkte im Zweifelsfall in Deutschland absetzen zu können. Das gibt der gesamten Branche Investitionssicherheit. Die verringerten Vergütungssätze dürften für die Industrie dagegen leicht zu verschmerzen sein. Schließlich sind die Kosten in der Solarbranche bereits in den letzten Jahren massiv gesunken. Die im bisherigen EEG festgelegte Absenkung der Vergütung um jährlich fünf Prozent hat sich im nachhinein als viel zu wenig ambitioniert erwiesen. Mit den jetzt beschlossenen Vergütungssätzen bleibt der Solarindustrie der erforderliche Spielraum, um bei gleichbleibender Rentabilität weiterhin massiv expandieren zu können.

Bereits im Jahr 2010 kann eine Kilowattstunde Sonnenstrom in Spanien zu Kosten von 10 Cent produziert werden. Das bekräftigt der weltgrößte Solarkonzern REC in einem aktuellen PHOTON-Interview. Für Deutschland ergeben sich Kosten von rund 15 Cent je Kilowattstunde. Die Installationszahlen in Deutschland dürften daher in den nächsten Jahren stark steigen, so dass Solarstrom schon in wenigen Jahren einen spürbaren Beitrag zur Stromversorgung leisten kann.

Ein solch starker Zubau ist allerdings nicht umsonst zu haben. Das wurde im Vorfeld der Novelle ausgiebig diskutiert. Weit mehr als 100 Milliarden Euro wird die Solarförderung die deutschen Stromverbraucher kosten, wenn tatsächlich die erwarteten Modulmengen ihren Weg nach Deutschland finden. Dank der jetzt beschlossenen schnelleren Heranführung an die Marktfähigkeit dürfte dies aber eine Summe sein, die Akzeptanz findet – schließlich hatte die Politik bei ihrer Entscheidung alle Zahlen auf dem Tisch. Und sie hat sich in Kenntnis dessen für eine schnellere Absenkung der Vergütung und gegen eine Begrenzung des Zubaus entschieden. Die Branche darf jetzt darauf vertrauen, dass die zugesagte Unterstützung der Photovoltaik auch dann erhalten bleibt, wenn – wie von PHOTON Consulting prognostiziert – in zwei Jahren neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 6,5 Gigawatt gebaut werden. Das wären etwa fünfmal mehr als im Jahr 2007. Die neuen Vergütungssätze sind die Versicherung g egen eine Deckelung des Zubaus in Deutschland, und nur das zählt.”

Willi Harhammer

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