“Solar-Energie ist wie Coca-Cola”

Die Schweizer “Good Energies” ist einer der größten Investoren in erneuerbarer Energie. Sven Hansen, der Vorstand, ist von der Zukunft der Solar-Technik überzeugt.
“Jetzt Solaraktien zu kaufen, das ist, als wäre man ein früher Investor in Coca-Cola oder Ölfirmen gewesen.” Wenn Sven Hansen von erneuerbarer Energie redet, dann spricht er oft in Superlativen. Kein Wunder. Der 44-Jährige ist Vorstand des Investmentgeschäfts der Schweizer Beteiligungsfirma Good Energies. Diese hat 8,5 Mrd. Franken (5,15 Mrd. Euro) in 30 Unternehmen aus dem Solar-, Windenergie- und Gebäudeeffizienz-Bereich investiert.
Eines davon ist das an der Frankfurter Börse notierte Q-Cells, an dem Good Energies 49 Prozent hält. Q-Cells und Sunfilm würden einmal Großkonzerne sein, ist Hansen überzeugt.
C&A-Familie im Hintergrund
Der Schritt vom jungen Technologieunternehmen zum Weltkonzern ist groß: “Der Traum eines Investors ist immer, dass er auf einer Messe einen verrückten Ingenieur kennen lernt, der eine verrückte Idee hat”, sagt Hansen. Good Energies gehört zur Schweizer COFRA-Holding, hinter der die Familie Brenninkmeijer steht: Vor 170 Jahren haben Clemens und August (C&A) Brenninkmeijer das Bekleidungsunternehmen C&A gegründet. Jetzt investiert man auch in erneuerbare Energien.
Hansen sieht die Sache so: “Seit Beginn 2006 hat sich der Gesamtindex der kotierten Solar-Unternehmen verdoppelt. Also ein sehr erfreuliches Ergebnis für die meisten Investoren.” Doch werde bei diesen Aktien auch viel spekuliert, die Volatilität sei extrem. Zum Teil seien es sehr junge Unternehmen mit geringem Streubesitz. “Der Solarbereich ist nichts für Leute, die immer ruhig schlafen wollen”, räumt er ein.
Langfristig denken
Für Investoren, die langfristig denken, sieht er eine tolle Chance: Die Branche werde noch jahrzehntelang Wachstumsraten zwischen 20 und 30 Prozent haben, ist Hansen überzeugt. Und der Durchbruch sei bald geschafft: Kostendeckend Strom mit Solarenergie erzeugen könne man bereits – etwa in Kalifornien zu Spitzenzeiten am Nachmittag: Dann zahlt ein privater Stromkunde für Solarstrom nicht mehr als für herkömmlichen Strom. “Es geht auch darum, wie viel Sonne man vor Ort hat. In Südspanien hat man drei Mal so viel Sonne wie in Norddeutschland”, meint Hansen. In Deutschland werde es noch zehn Jahre dauern, bis Solarstrom sich durchsetzt, in Österreich vielleicht noch länger: “Dort gibt es sehr viel Wasserkraft, die sehr günstig ist, und das ist eine schwierige Benchmark.”
Hansen räumt ein, dass die Unternehmen ihre Produktionskosten noch mindestens um die Hälfte reduzieren müssen, damit es sich für einen Haushalt rechnet, Solarstrom zu verbrauchen- zumindest in vielen Ländern der Welt. “Aber die Kosten der Solarindustrie sinken stetig, die von Kohle und Gas steigen. Irgendwann kreuzen sich die Kurven.”
Ob der hohe Ölpreis der Solarenergie nütze? Eher wenig, meint Hansen. Die direkte Korrelation sei relativ gering. “Aber hohe Ölpreise führen zu einem Umdenken in unseren Köpfen”, stellt er fest. “Wir brauchen diese saubere Energie. Die Sonne liefert jeden Tag 10.000 Mal die Energie, die wir weltweit benötigen.”

Willi Harhammer

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