Wasserstoff und Brennstoffzelle – die Weichen für eine saubere Zukunft sind gestellt

Der Schutz von Umwelt und Klima zählt zu den globalen Herausforderungen dieses Jahrhunderts. “Wie kann eine nachhaltige Energieversorgung in Zukunft sichergestellt werden?”, so lautet die zentrale Frage. Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sind sich einig: Wasserstoff und Brennstoffzelle können und werden in einer nachhaltigen Energiewirtschaft eine bedeutende Rolle spielen.

“Deutschland ist auf dem richtigen Weg, allerdings sind noch nicht alle ‘Hausaufgaben’ erledigt. Die Anstrengungen zur Förderung des Sektors seien noch weiter zu intensivieren”, so Alfred J. Stein, verantwortlich für den Technologiebereich Brennstoffzelle in der HA Hessen Agentur GmbH, in seinem Fazit anlässlich des parlamentarischen Abends, der am 11. November 2008 auf Einladung der H2BZ-Initiative Hessen e.V., der HA Hessen Agentur GmbH und des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes e.V. (DWV) in der Hessischen Landesvertretung in Berlin stattfand.

Wasserstoff ist ein umweltschonender Energieträger: Gewonnen aus Kohlenwasserstoffen oder per Elektrolyse aus Wasser hinterlässt er bei seiner Verbrennung keinerlei Rückstände außer Wasser. Und Brennstoffzellen als Energiewandler sind nicht nur sauber, sondern auch effizient. Tagtäglich beweist sich die Technologie schon heute: Inzwischen gibt es Autos, die speziell für den Betrieb mit Wasserstoff als Energieträger und mit Brennstoffzellenantrieb ausgelegt sind; in Industriebetrieben, aber auch im häuslichen Keller erzeugen Pilotanlagen mit dieser Technologie netzfernen Strom und Wärme.

Dr. Johannes Töpler, Vorstandsvorsitzender des DWV e.V., betonte bei seiner Begrüßung die Chancen und Potenziale der Technologie – nicht nur für den Schutz der Umwelt, sondern auch als zukunftsträchtiges Aktionsfeld für innovative Unternehmen, die sich in Forschung und Entwicklung engagieren oder auch schon in der Implementierung tätig sind. Der Verband versteht sich als Sprachrohr dieser Akteure.

Prof. Dr. Birgit Scheppat, Vorstandsvorsitzende der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Initiative Hessen e.V., zeigte sich ebenfalls zuversichtlich. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Technologie die nötige Marktrelevanz und -akzeptanz erreicht habe. “Die jetzt noch vergleichsweise hohen Kosten werden im Zuge einer breiteren Anwendung bedeutend sinken, die Technologie wird – bei einem Anstieg der Energiekosten generell – an Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit immens gewinnen.” Und mit Blick auf die Aktivitäten in Hessen verwies sie auf die Notwendigkeit, mit Hilfe von Anwendungsentwicklung und Pilotprojekten die Technologie zur Serienreife zu bringen. “Damit schaffen wir die Voraussetzungen für eine breitere Markteinführung.”

Die Bundesregierung forciert seit 2006 mit dem NIP die anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Branche und ergänzt diese durch geeignete Demonstrationsvorhaben. Eine wichtige Rolle bei der Koordinierung dieser bundesweiten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben kommt der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) unter Regie von Dr. Klaus Bonhoff zu. “Schon in den ersten Monaten ihrer Existenz hat die NOW wichtige Meilensteine, wie zum Beispiel den Start der Demonstrations-Leuchttürme zu wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen im Rahmen der Clean Energy Partnership (CEP) sowie zu Brennstoffzellen in der Hausenergieversorgung, erreichen können”, betonte er in seinen Ausführungen.

Jörg Schindler, Geschäftsführer der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH, diskutierte die Zukunft der Energieversorgung anhand der Studien der Energy Watch Group und vergleicht sie mit den aktuellen Ergebnissen des diesjährigen Statusberichts (World Energy Outlook 2008) der International Energy Agency (IEA). “Die Aufgabe, Alternativen zum Erdöl im Verkehr zu finden, ist sehr viel dringlicher als es heute von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird”.

Es ist noch einiges zu tun, die Weichen für eine saubere Zukunft sind aber gestellt. Was Unternehmen aus Deutschland schon heute in Sachen nachhaltige Energiewirtschaft leisten, erläuterte Dr. Werner Brinker von der Initiative Brennstoffzelle (IBZ) und Vorstandsvorsitzender der EWE AG, am Beispiel der “Brennstoffzelle für zu Hause”.

Dass die Technologie in unseren Alltag bereits Einzug gehalten hat, demonstrierte auch eine begleitende Ausstellung, gestaltet von Industriepartnern aus Hessen. Die Palette der Exponate reichte von Brennstoffzellenanwendungen für die netzunabhängige Stromversorgung über eine netzunabhängige Wii-Spielekonsole bis hin zur mobilen Wasserstofftankstelle.

Willi Harhammer

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